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| Aachen,

Hochkarätig besetzter Kongress der Klinischen Sozialen Arbeit an der katho in Aachen

Am 6. und 7. Juni fand zum 13. Mal der Kongress der Klinischen Sozialarbeit der Sektion Klinische Sozialarbeit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) statt. Gastgeberin war durch Prof.in Dr.in Ute-Antonia Lammel in diesem Jahr die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen am Standort Aachen (katho). Unter dem Titel „Empowerment und soziale Einbindung. Heilsame und entwicklungsfördernde Ansätze in der Klinischen Sozialarbeit und Sozialtherapie“ fanden sich ca. 200 Teilnehmende zusammen, auch um das fünfzehnjährige Jubiläum des katho Masterstudiengangs „Klinisch-therapeutische Soziale Arbeit“ (KTMA) zu feiern.

Prof.in Dr.in Antonia Lammel

Bereits einen Tag zuvor traf sich die Sektion Klinische Sozialarbeit für den berufspolitischen Austausch, die Planung gemeinsamer Projekte und das Curriculum der Weiterbildung „Sozialtherapie“ an der Abteilung Aachen. Der Empfang im Rathaus und eine Stadtführung rundeten das Sektions-Treffen ab.

Vertreter_innen aus Hochschulen (Professor_innen, wissenschaftliche Mitarbeitende und Studierende) sowie aus der Praxis der Klinischen Sozialarbeit und Sozialtherapie aus ganz Deutschland sowie der Schweiz, Österreich und den USA folgten der Einladung von Prof.in Dr.in Lammel, Professorin und Leiterin des KTMA, die gemeinsam mit der Transferagentur den zweitägigen Kongress organisierte. Unter der Mitgestaltung von KTMA-Studierenden wurde den Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm geboten, das genug Raum zum Netzwerken und Austauschen ließ.

Abwechslungsreiches Programm auf Deutsch und Englisch

Eingebettet in die Begrüßung und fachliche Einleitung der Themen „Empowerment und soziale Einbindung“ durch Prof.in Dr.in Lammel fanden feierliche Grußworte von Hausherr Prof. Dr. Martin Spetsmann-Kunkel, Dekan der Abteilung Aachen, Prof.in Dr.in Barbara Schermaier-Stöckl, Rektorin der katho, Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, und Dr. Michael Ziemons, Dezernent für Gesundheit, Soziales und Digitalisierung der StädteRegion Aachen, ihren Raum.

Der Experte und Forscher Dr. Bruno Falissard, Professor of Public Health und Biostatistik an der Medizinischen Universität Paris-Saclay, setzte sich in seiner Keynote mit dem Titel „Did we take the right train in promoting the concept of 'Neurodevelopmental disorders'?“ kritisch-konstruktiv mit klinischen Klassifikationen am Beispiel der „Autismus-Spektrum-Störung“ auseinander.

Im Anschluss folgte ein Interview mit Kurt Funk, Sozialarbeiter und Lehrtherapeut des IGW, und Prof. in Dr.in habil. Silke Gahleitner, Professorin für Klinische Therapie und Sozialarbeit der Alice-Salomon-Hochschule Berlin (ASH). Beide skizzierten ihren persönlichen Werdegang als Sozialarbeiter_in und ihre zentralen Erfahrungen in klinisch-therapeutischen Handlungsfeldern, insbesondere am Beispiel der Suchthilfe und der Arbeit mit traumatisierten Menschen.

Am Nachmittag wurden unter der vielseitigen Mitarbeit von Praxisvertreter_innen die Besucher_innen in verschiedenen Workshops und Panels zum Mitmachen und Austauschen eingeladen und konnten interessengemäß Schwerpunkte setzen und ihre Expertise aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Online-Beratung, der Kindorientierten Familientherapie, der Suchttherapie, der Sozialtherapeutischen Arbeit und vielem anderen einbringen und vertiefen.

Abgerundet wurde der Tag durch ein Come Together mit Musik in stimmungsvoller Atmosphäre.

Dynamischer zweiter Kongresstag   

Der zweite Tag startete schwungvoll mit einer Morning Activity Einheit, angeleitet durch Prof.in Dr.in Sina Eghbalpour, die an der Sporthochschule Köln promovierte und so genau wusste, wie sie die Besucher_innen mit Elan für den anstehenden Tag aktivieren konnte. Inhaltlich nicht weniger schwungvoll stieg das Programm mit zwei Keynotes ein.

Der erste Vortrag durch Professorin Silke Gahleitner und Angela Marquardt, Politologin und Autorin aus Berlin und seit 2020 Mitglied im Betroffenen-Rat bei der UBSKM, berichteten in einem emotional bewegenden Vortrag unter dem Titel Soziale Einbindung und Empowerment nach frühen Verletzungen - erfahrungsorientierte und professionelle Perspektiven“ von ihrer Arbeit im Betroffenen-Rat zu sexualisierter Gewalt und Missbrauch.

Die zweite Keynote des Tages unter der Überschrift Current Situation of Clinical Social Work in USA“ wurde durch Joelle Zabotka aus den USA, Professorin am Fachbereich Clinical Social Work der Universität Monmouth, gehalten. Zabotka gewährte anschaulich einen Einblick in die amerikanische Clinical Social Work. Mit ihrem Beitrag und in dem sich anschließenden internationalen Erfahrungsaustausch der Masterstudierenden - aus USA, Österreich und verschiedenen Hochschulen in Deutschland - konnte die langjährig bestehende Kooperation der katho mit der Monmouth University vertieft und die Vernetzung weiter ausgebaut werden.

Wie am ersten Tag wurden Workshops und Panels zu spannenden Themen mit verschiedensten Aktivierungsgraden angeboten. Exemplarisch zu nennen sind der Einblick in die trinationale Zusammenarbeit: Deutschland, Österreich, Schweiz sowie die Vorstellung der neuen Weiterbildung „Sozialtherapie“.

Nach zwei Kurzinputs zu den Themen „Positionen der Klinischen Sozialarbeit“ von Prof. Dr. Dieter Röh (DGSA) und „Perspektiven der CSW in Europa“ von Karsten Gierz (European Center for Clinical Social Work, ECCSW) folgte der letzte Programmpunkt, eine Podiumsdiskussion zu den Perspektiven und weiteren Entwicklungsschritten der Klinisch-therapeutischen Sozialen Arbeit. Im Podium sprachen Röh und Giertz sowie Prof.in Dr. Maren Bösel, SRH Hochschule Heidelberg, und die katho Master Studierende Lisa-Marie Graf. Es wurde die Bedeutung der Nachwuchsförderung für die weitere Etablierung der Klinischen Sozialen Arbeit betont.

Buntes Rahmenprogramm

Abgerundet wurde der inhaltlich gelungene Kongress durch die kulinarisch gerahmten Räume zum Vernetzen: eine gute Mischung aus geistiger, körperlicher und emotionaler Aktivierung. Empowerment und soziale Einbindung wurden durch die Kongress-Gestaltung für alle Teilnehmenden nicht nur thematisch, sondern auch im Erleben spürbar realisiert. 

Der Büchertisch der Buchhandlung „Das Worthaus“ in Aachen gab den Besucher_innen die Möglichkeit, sich mit der Vielfalt der hochaktuellen Literatur zu befassen. Druckfrisch vorgestellt wurde beispielsweise das „Handbuch Klinische Sozialarbeit“, herausgegeben von der Sektion Klinische Sozialarbeit unter Mitwirkungen fast aller anwesenden Referent_innen.

All das sorgte für eine fröhlich-konstruktive Stimmung und die einhellige Meinung: „Wir kommen gern wieder an die katho nach Aachen!“.

 

Text: Karin Henshen und Antonia Lammel

 

Prof. Dr. Dieter Röh (DGSA)
Joelle Zabotka, Professorin am Fachbereich Clinical Social Work der Universität Monmouth (USA)
Prof.in Dr.in Antonia Lammel, Prof.in Dr.in habil Christine Firk (beide katho) und Dr. Bruno Falissard, Professor of Public Health und Biostatistik an der Medizinischen Universität Paris-Saclay
Kurt Funk und Prof.in Dr.in Antonia Lammel
Ines Arendt, Tom Friedli, Lisa Große, Kerstin Krottendorfer (alle ECCSW e.V., vlnr)
Kurt Funk, Sozialarbeiter und Lehrtherapeut des IGW, Prof.in Dr.in habil. Silke Gahleitner, Professorin für Klinische Therapie und Sozialarbeit der Alice-Salomon-Hochschule Berlin (ASH) und Prof.in Dr.in Antonia Lammel
Mittagspause im Innenhof der katho (alle Fotos von Karin Henshen)
Prof.in Dr.in Antonia Lammel und Gesundheitsdezernent Dr. Michael Ziemons (vorne rechts)
Gesundheitsdezernent Dr. Michael Ziemons
Gastgeberin Prof.in Dr.in Antonia Lammel
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen
Videoansprache Rektorin Prof.in Dr.in Barbara Schermaier-Stöckl
Prof.in Dr.in Ute Antonia Lammel

Prof.in Dr.in Ute Antonia Lammel

Professorin & Leitung des Masterstudiengang, Schwerpunkt "Klinisch-therapeutische Soziale Arbeit"

Aachen, Sozialwesen

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