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Jugendhilfetag in Wuppertal: „Die Fachkräftefluktuation in der Heimerziehung hängt mit schwacher organisationaler Resilienz zusammen“

Professorin Karla Verlinden stellte ihre Studienergebnisse beim Jugendhilfetag in Wuppertal vor. Eine wichtige Erkenntnis: Wenn Resilienzebenen aufgewertet und ausgebaut werden, kann der Fachkräftefluktuation entgegengewirkt werden.

Professorin Karla Verlinden bei der Präsentation ihrer Studienergebnisse vor interessierten Zuhörer_innen. (Fotos: katho)

Viel los beim 6. Jugendhilfetag an der Bergischen Universität Wuppertal.

Vielen Absolvent_innen des Studiums Soziale Arbeit dient das Handlungsfeld Heimerziehung als Arbeitseinstieg; knapp ein Drittel aller Fachkräfte dort sind unter 30 Jahre alt. Doch verbleiben sie oftmals nicht lange in der Heimerziehung, die somit stark vom Fachkräftemangel und hoher Fachkräftefluktuation betroffen ist. Vor Hintergrund der spezifischen Bedürfnislage der Adressat_innen der Heimerziehung ist dies ein bedeutendes Problem, das die Praxis und Forschung immer mehr adressiert. Und so war dies auch u.a. Thema beim 6. Jugendhilfetag an der Universität Wuppertal mit dem passenden Titel „Kinder- und Jugendhilfe heute: Perspektiven in Zeiten von Krisen“.

Prof. Dr. Karla Verlinden (Professorin am Standort Köln) und Teresa Frank (Dozentin an der katho) stellten in ihrem Forum „Handlungsperspektiven zum Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe“ Schlussfolgerungen aus ihrer Forschung zur „Resilienz von Fachkräften in der Heimerziehung“ vor. In ihrer Befragungsstudie waren über 1.100 ehemalige und aktuelle Fachkräfte der Heimerziehungen zu Arbeitsbedingungen befragt worden, ein Fokus lag dabei auch auf Aspekten der Teamresilienz und organisationaler Resilienz.
 

Studieergebnissen sollen in Praxis und Politik einfließen

Die über 100 Teilnehmenden zeigten großes Interesse an der Erkenntnis, dass diejenigen Fachkräfte, die die Heimerziehung als Handlungsfeld verließen, von einer signifikant geringeren Teamresilienz und signifikant schwächeren organisationalen Resilienz des Trägers berichteten, als diejenigen Fachkräfte, die aktuell und seit mehr als drei Jahren in der Heimerziehung tätig sind.Nach Vorstellung und Diskussion der Studienergebnisse diskutieren Verlinden und Frank mit den Vertreter_innen aus der Praxis, wie Träger der Heimerziehung die genannten Resilienzebenen aufwerten und ausbauen können, um der Fachkräftefluktuation zu begegnen: unter anderem indem die Einarbeitung neuer Fachkräfte standardisierter und verbindlicher (durch eine konkrete Ansprechperson) stattfindet, das Fehlermanagement reflektiert, die Rufbereitschaftsangebote verbessert und ein Maximum an monatlichen Schichtdiensten etabliert.

Die vielen weiteren Ergebnisse der Resilienz-Studie sollen nun kontinuierlich in die Praxis und auch als Aufforderungen in die Politik transferiert werden, stets im Schulterschluss mit der aktuell am Fachbereich Sozialwesen am Standort Köln sehr breit aufgestellten Forschung zu den Ursachen und den Auswirkungen des Fachkräftemangels im Sozialwesen mit speziellem Blick auf die Heimerziehung. Hier beschäftigen sich einzelne Projekte mit der Arbeitszufriedenheit von Mitarbeitenden sowie mit der Frage, ob unterschiedliche Studiengangsformate einen Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels leisten können. Ansprechpartner hierfür sind Prof. Dr. Sabrina Schmidt und Prof. Dr. Sebastian Wen.

 

Prof'in Dr. Karla Verlinden

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