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ParaSpo2024: Die Rolle der Paralympics für Menschen mit Beeinträchtigung im (Leistungs-)Sport

Zum Auftakt der Paralympischen Spiele 2024 in Paris präsentierten unsere Professorinnen Dr.in Sina Eghbalpour und Dr.in Liane Schirra-Weirich ihr innovatives Forschungsprojekt „ParaSpo2024“. Dieses Projekt, das in Kooperation mit der Aktion Mensch durchgeführt wird, untersucht die Rolle der Paralympics in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Menschen mit Beeinträchtigung im (Leistungs-)Sport zu drei verschiedenen Messzeitpunkten.

Beim Pre-Opening im Deutschen Haus (Treffpunkt deutscher Athlet_innen): Prof.in Dr.in Sina Eghbalpour (vierte von links), Prof.in Dr.in Liane Schirra-Weirich (fünfte von links), Christina Marx /Mitglied der Geschäftsführung der Aktion Mensch (dritte von links), Björn Schneider/einer der Leiter des Vorstands der Aktion Mensch (zweiter von links). Alle anderen Personen sind Mitarbeitende der Aktion Mensch.

Projektvorstellung im Deutschen Haus

Im Rahmen des Pre-Openings der Paralympischen Spiele im Deutschen Haus erhielten die Professorinnen die besondere Gelegenheit, ihre Forschung einem internationalen Publikum vorzustellen. Diese Plattform ermöglichte es ihnen, nicht nur die wissenschaftlichen Ziele des Projekts zu erläutern, sondern auch das Engagement der Hochschule in den Bereichen Inklusion und Sport zu unterstreichen. „Die Paralympischen Spiele leisten einen wichtigen Beitrag für die Sichtbarkeit von Menschen mit Beeinträchtigung", so Eghbalpour.
 

Das Paralympische Feuer brennt

Die Eröffnungsfeier der Spiele in Paris, bei der Athlet_innen aus aller Welt über die Champs-Élysées einzogen, hinterließ einen bleibenden Eindruck. „Die Paralympischen Spiele in Paris haben uns eindrucksvoll gezeigt, dass Stärke nicht in körperlicher Perfektion liegt, sondern in der Entschlossenheit, Disziplin und dem Mut, eigene Grenzen zu überwinden", erklärte Eghbalpour begeistert. Sie betonte die verbindende Kraft des Sports, der Menschen unterschiedlicher Herkunft und Fähigkeiten zusammenbringt und vereint.
 

Zielsetzung des Forschungsprojekts „ParaSpo2024“

Das Forschungsprojekt „ParaSpo2024“ hat sich zum Ziel gesetzt, Aspekte der kulturellen und sozialen Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung im Sport zu beleuchten. Insbesondere welche Vorstellungen zur Teilhabe in der Gesellschaft existieren und wie Großereignisse wie die Paralympics genutzt werden können, um die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung aufzuzeigen.
 

Grundlage bildet Artikel 30 UN-BRK

Besonders im Zuge der politischen Debatten um Teilhabe und Inklusion konnte die 2009 ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention einen neuen fundamentalen Grundstein für die Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung weltweit legen. Infolgedessen hat sich ebenso der politische Auftrag, die Teilhabe für Menschen mit Behinderung im Sport zu verbessern, spürbar verschärft. Mit Nachdruck werden in unterschiedlichen Artikeln Gleichberechtigung, Unterstützungsleistungen sowie barrierefreie Zugänglichkeiten im Sport gefordert. Darüber hinaus fordert die UN-BRK nicht nur die Politik zur Umsetzung auf, sondern gleichwohl werden auch die Sportvereine und Sportverbände selbst als Adressat_innen angesprochen. Die UN-BRK fordert explizit in Artikel 30 die gleichberechtigte Teilhabe an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ermöglichen. Trotz der seit über 15 Jahren ratifizierten UN-BRK und bundesweiten Bemühungen ist eine gelungene und selbst-verständliche Teilhabe am Sportsystem allerdings für viele Menschen mit Behinderung nach wie vor erheblich erschwert. Von den in Artikel 30 formulierten Rechtsansprüchen ist die praxisnahe Umsetzung weit entfernt.
 

„Inklusion Revolution“ - Die Paralympics als Motor für gesellschaftlichen Wandel

Andrew Parsons, der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), verwendet den Begriff „Revolution Inklusion", um auf die tiefgreifende Veränderung hinzuweisen, die die Paralympischen Spiele in Bezug auf die Wahrnehmung und Einbindung von Menschen mit Beeinträchtigung bewirken. Diese „Revolution" zielt darauf ab, Barrieren in der Gesellschaft abzubauen und Menschen mit Beeinträchtigung gleiche Chancen und Rechte zu ermöglichen, insbesondere im Sport, aber auch in anderen Lebensbereichen.

Das kooperative Zusammenwirken von Aktion Mensch und katho eröffnet die Chance, im Kontext der Paralympics quantitative Befragungen mit paralympischen Sportler_innen, Menschen mit Beeinträchtigung und Bürger_innen durchzuführen. Es wird eine breite Datenbasis hinsichtlich der Einstellungen zu Teilhabechancen und -möglichkeiten geschaffen. Die Daten werden zu drei verschiedenen Zeitpunkten erhoben: Vor den Paralympics, während der Paralympics und nach den Paralympics, um Veränderungen in den Wahrnehmungen und langfristige Auswirkungen zu betrachten. Die Veröffentlichung des Studienberichts erfolgt im Januar 2025.

Text: Mareike Hammes
 

Prof. Dr. Sina Eghbalpour

Ansprechpartnerinnen des Forschungsprojekts

Prof. Dr. Sina Eghbalpour

Professorin

Aachen, Sozialwesen

Prof. Dr. Liane Schirra-Weirich

Professorin

Aachen, Sozialwesen

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