Tagung „Fußball – (m)eine Sucht?“: Fachkräfte diskutieren über Substanzkonsum und Gewalthandlungen bei Fußball-Fans
Die Teilnehmer_innen im gut gefüllten FORUM des Rautenstrauch-Joest-Museums beschäftigten sich mit der Frage, welche Bedeutung Substanzkonsum und Gewalthandlungen bei jugendlichen und jungen erwachsenen Fußballfans haben und wie diese in der Beratungsarbeit unterstützt werden können.
Im Rahmen ihres Keynote-Vortrages stellte Prof.in Dr.in Karina Weichold von der Universität Jena dar, inwiefern Risikoverhalten im Kontext von Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen zu verstehen sind und welchen Einfluss der Konsum von psychoaktiven Substanzen in dieser Lebensphase hat.
Prof. Dr. Denis Köhler von der Hochschule Düsseldorf gab einen Einblick in psychologische Erklärungsmodelle von Gewalt sowie in sozialpsychologische Beobachtungen von Aggression und Gewalt im Fußball.
Patrick Arnold von der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW stellte die Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte als Teil der Jugendhilfe dar. Dort arbeiten pädagogische Fachkräfte mit Fans aus der aktiven Fanszene. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei auf der Gewaltprävention.
Die Ergebnisse der Begleitforschung des Projektes „SubFan – Beratung und Begleitung von substanzkonsumierenden Fußballfans“ stellte Prof. Dr. Daniel Deimel von der katho vor. Die Schwerpunkte lagen dabei auf den Hintergründen und Dynamiken von Gewalthandlungen und Substanzkonsum in Fanszenen sowie auf Bedeutung und Relevanz von Ultra-Gruppierungen für junge Männer.
In der anschließenden Podiumsdiskussion gaben Stefan Becker von der Jugendsuchtberatungsstelle des Sozialdiensts Katholischer Männer (SKM) Köln sowie Hendrik Hübel vom Kölner Fanprojekt Einblicke in ihre Beratungsarbeit. Zudem tauschten sich die Expert_innen und Fachkräfte über mögliche Arbeitsansätze und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Jugendhilfe und Suchthilfe aus.
Das Projekt „SubFan – Beratung und Begleitung von substanzkonsumierenden Fußballfans“ wird vom Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW gefördert.