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| Köln,

Transferforum Heimerziehung diskutiert inklusive Weiterentwicklung außerfamiliärer Wohnformen

Die Hilfen zur Erziehung sind nicht nur durch den Fachkräftemangel herausgefordert, sie stehen auch im Zentrum der aktuellen Debatte um Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe im Zuge der SGB VIII-Reform. Vor diesem Hintergrund hat das Transferforum Heimerziehung das Thema „Inklusive Weiterentwicklung der Heimerziehung“ den Fokus gerückt und mit den beteiligten Fach- und Leitungskräften aus der Praxis der erzieherischen Hilfen herausgearbeitet, welche Aspekte mit Blick auf den spezifischen Hilfebereich der Heimerziehung und ihrer inklusiven Weiterentwicklung zu reflektieren sind.

Referentin Wanda Spielhoff vom Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.

Referent Peter Kraus Peter Kraus (links) vom AGNES Fördernetzwerk des SKF Gießen

Am 23. März fand zum mittlerweile siebten Mal das Transferforum Heimerziehung statt. Eingeladen von Prof.in Dr.in Sabrina Schmidt, Prof. Dr. Sebastian Wen und Prof. Dr. Joachim Windolph diskutierten Vertreter_innen der Hochschule mit Praxispartner_innen das im Kontext der SGB VIII-Reform aktuelle Thema der inklusiven Weiterentwicklungen von außerfamiliären Wohnformen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Impulsvorträge von Wanda Spielhoff (Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.) und von Peter Kraus (AGNES Fördernetzwerk des SKF Gießen).
 

Mut zum Ausprobieren haben

Wanda Spielhoff hob in ihrem Impuls Vernetzung und Arbeit an Haltung als Vorbereitung auf die inklusive Kinder- und Jugendhilfe hervor. Neben konkreten Ansatzpunkten und Handlungsschritten schloss sie mit dem Fazit „Mut haben, auszuprobieren und anzufangen“.

Eine Einrichtung, die bereits den Mut aufgebracht hat, etwas auszuprobieren und anzufangen, ist das AGNES Fördernetzwerk des SKF Gießen. Dessen Leiter, Peter Kraus, gab im Anschluss einen Einblick in die Vielfalt der Bewältigung einer inklusiv gestalteten Praxis. So berichtete er, wie in seiner Einrichtung die unterschiedlichen Gesetzesgrundlagen der Eingliederungs- und Erziehungshilfe sowie die diesbezüglich differierende Hilfeplangestaltung auf die Ebene der praktisch tätigen Fachkräfte übersetzt wurden.
 

Die „große Lösung“ hat die Praxis schon längst erreicht

Die anschließende Diskussion machte vor allem zwei Aspekte deutlich: Wenngleich die „große Lösung“ erst im Jahr 2028 kommen soll, hat sie die Praxis schon längst erreicht. Dem versuchen sich die Einrichtungen zu stellen und individuelle Hilfen zu gestalten, sie stoßen aber angesichts der Versäulung des sozialen Systems an ihre Grenzen. So bleibt einerseits abzuwarten, wie die konkrete Ausgestaltung der Gesamtzuständigkeit und damit die Frage, auf welche Weise sich die Zugänge zu Hilfen und Leistungen vollziehen werden, aussehen wird. Andererseits gibt es in jeder Einrichtung der erzieherischen Hilfen noch einige Schritte hin zur inklusiven Kinder- und Jugendhilfe zu gehen. Welche das sind, soll und wird auch im Rahmen des Transferforums weiter diskutiert werden.
 

Prof'in Dr. Sabrina Schmidt

Kontakt

Prof'in Dr. Sabrina Schmidt

Professorin für Theorien, Konzepte und Methoden der Sozialen Arbeit - Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe

Köln, Sozialwesen

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