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Tagung „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“: Kulturpädagogik am Schnittpunkt von Gedenkstättenpädagogik, Sozialer Arbeit und ästhetischer Praxis

Das Interesse junger Menschen an der kritischen Auseinandersetzung mit der historischen Realität des Nationalsozialismus zu wecken, ist eine politische Aufgabe. Sie wird umso relevanter, je länger die Zeit des Nationalsozialismus zurückliegt und je stärker rechtsextreme Weltanschauungen in unserer Gesellschaft an Einfluss gewinnen. Mit dem Projekt „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“ stellt die Tagung einen kulturpädagogischen Ansatz zur Diskussion, dem es darum geht, in Exkursionen und Workshops für Jugendliche Artikulationsräume für diese Auseinandersetzung zu schaffen.

Auf einen Blick

Datum und Uhrzeit 06.11.2025, 09:15 Uhr - 07.11.2025, 16:00 Uhr
Ort/ Adresse

Franz-Hitze-Haus (Katholisch-Soziale Akademie)
Kardinal-von-Galen-Ring 50
48149 Münster

Anmeldeinformationen Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung auf der Website des Franz-Hitze-Hauses (siehe weiter unten)
Veranstalter Fachbereich Sozialwesen Münster
externer Veranstalter

Bildnachweis: Larisa-Ionela Balazs

Als erster Tatort der NS-Euthanasie steht Grafeneck, auf der Schwäbischen Alb, für die Entmenschlichung und systematische Ermordung von Menschen, deren Leben aufgrund ihrer mit psychischen Erkrankungen und kognitiven Beeinträchtigungen einhergehenden Neurodiversität als lebensunwert galt. Mit den Predigten, die Bischof Clemens August Graf von Galen im Sommer 1940 gegen die Morde gehalten hat, steht Münster für einen starken Moment des Widerstands. Das Projekt knüpft an heutige Erfahrungen von Ausgrenzung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an und schafft historische Berührungspunkte zur Konstruktion von Personengruppen als „Anderen und ihrer Entwertung im Dritten Reich.

Von Kunstwerken auszugehen und das eigene kreative Tun zu einem wesentlichen Bestandteil des pädagogischen Arbeitens zu machen, charakterisiert den Projektansatz in methodischer Hinsicht. Seine ästhetische Praxis wird anhand der Performance eines inklusiven Gedenkstättenrundgangs, der Uraufführung des Kunstfilms Tendenz Verzerrung und in einem Podiumsgespräch mit beteiligten Künstler_innen gezeigt.

Welche Bedeutung die Auseinandersetzung mit der NS-Euthanasie für die Profession der Sozialen Arbeit haben kann, ist Thema eines weiteren Podiums.

 

Referent_innen

Kathrin Bauer (Gedenkstätte Grafeneck)

Dr.in Sonja Begalke (Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft (EVZ), Berlin) 

Hannah Bischof (Malerin, Berlin)

Sharon Blumenthal (Organisationsberaterin, Köln)

Prof. Dr. Jochen Bonz (katho am Standort Münster)

Prof. Dr. Werner Brill (Katholische Hochschule für Sozialwesen, Berlin)

Prof.in Dr.in Birgit Dorner (Katholische Stiftungshochschule München)

Prof.in Dr.in Annette Eberle (Katholische Stiftungshochschule München)

Prof.in Dr.in Gabriele Fischer (Hochschule München)

Prof. Dr. Julia Gebrande (Hochschule Esslingen)

Sarah Geselbracht (Kulturzentrum B-Side, Münster)

Grafenschreck-Gruppe (Samariterstift Grafeneck)

Dr. Jens Gründler (LWL-Institut für Westfälische Regionalgeschichte)

Jochen Meyder (Künstler, Münsingen)

Lena Ditte Nissen (Künstlerin, Berlin)  

Vera-Maria Perkovac (Schiftstellerin, Ulm)

Dr. Nina Spöttling-Metz (Kunstpädagogin, Münster) 

Thomas Stöckle (Gedenkstätte Grafeneck)

Prof.in Dr.in Andrea Tafferner (katho am Standort Münster)

Jule Vickery (Erntezeit, Münster)

Felix Votteler (Kunsthandwerker, Tübingen)

Schüler_innen, die an Projektworkshops teilnahmen

Studierende der katho am Standort Münster

u.a.


Großgruppenleitung: Marita Barthel-Rösing (Gruppenanalytikerin, Bremen)


Programm

Donnerstag, 6. November 2025

9:15 Uhr

Begrüßung
Prof. Dr. Jochen Bonz, katho
Dr. Sonja Begalke, EVZ
Thomas Stöckle, Gedenkstätte Grafeneck
Prof.in Dr.in Andrea Tafferner, katho
Dr. Sebastian Schiffmann, Franz Hitze Haus

10:00 Uhr

Überlegungen zum Stellenwert sensuell-ästhetischer Erfahrungen für die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit
Prof.in Dr.in Birgit Dorner, KSH München

11:00 Uhr Podiumsgespräch
Jugendliche und Studierende im Gespräch über ihre Erfahrungen im Projekt „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“
12:30 Uhr Mittagessen
13:30 Uhr

Kulturpädagogische Praxis: Das Projekt „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“
‚Grafenschreck‘: Ein geschichtspädagogischer Rundgang (Performance)
Vielfalt der Räume und Kontexte: Grafeneck, Buttenhausen, B-Side, Erntezeit, Heilig-Kreuz-Kirche  

‚Tendenz Verzerrung‘: Uraufführung der Videoarbeit von Lena Ditte Nissen

  Kaffee und Kuchen
17:00 Uhr Reflexion in der Großgruppe
18:30 Uhr Abendessen
20:00 Uhr

Podiumsgespräch: Erfahrungen mit der künstlerischen Erinnerungskulturarbeit
Dr.in Sonja Begalke, Hannah Bischof, Jochen Meyder, Lena Ditte Nissen und Felix Votteler
Moderation: Kathrin Bauer und Jochen Bonz

 

Freitag, 7. November 2025

9:15 Uhr

Wie ‚wirkt‘ ein kulturpädagogisches Projekt?
Sharon Blumenthal

10:00 Uhr

Zur Bedeutung der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit für die Soziale Arbeit

Prof. Dr. Werner Brill, KHSB Berlin
Prof.in Dr.in Annette Eberle, KSH München
Prof.in Gabriele Fischer, HM München
Prof.in Julia Gebrande, HE Esslingen

12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr

Lesung
Vera Perkovac

  Kaffee und Kuchen
14:15 Uhr Abschließende Reflexion in der Großgruppe
15:45 Uhr Schlussbemerkungen
16:00 Uhr Ende der Tagung

 

Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Prof. Dr. Jochen Bonz

Kontakt

Prof. Dr. Jochen Bonz

Professor

Münster, Sozialwesen

Grafeneck – Münster // 1940 – heute ist ein Projekt der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) und wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. In seinem Rahmen haben Studierende der katho Exkursionen nach Grafeneck unternommen und werden Workshops für Schulklassen angeboten.

 

2025 November Fachbereich Sozialwesen Münster externer Veranstalter Tagung Soziales Projekt Grafeneck Münster
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