Tagung „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“: Kulturpädagogik am Schnittpunkt von Gedenkstättenpädagogik, Sozialer Arbeit und ästhetischer Praxis
Auf einen Blick
Datum und Uhrzeit | 06.11.2025, 09:15 Uhr - 07.11.2025, 16:00 Uhr |
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Ort/ Adresse | Franz-Hitze-Haus (Katholisch-Soziale Akademie) |
Anmeldeinformationen | Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung auf der Website des Franz-Hitze-Hauses (siehe weiter unten) |
Veranstalter |
Fachbereich Sozialwesen Münster externer Veranstalter |
Als erster Tatort der NS-„Euthanasie“ steht Grafeneck, auf der Schwäbischen Alb, für die Entmenschlichung und systematische Ermordung von Menschen, deren Leben aufgrund ihrer mit psychischen Erkrankungen und kognitiven Beeinträchtigungen einhergehenden Neurodiversität als „lebensunwert“ galt. Mit den Predigten, die Bischof Clemens August Graf von Galen im Sommer 1940 gegen die Morde gehalten hat, steht Münster für einen starken Moment des Widerstands. Das Projekt knüpft an heutige Erfahrungen von Ausgrenzung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an und schafft historische Berührungspunkte zur Konstruktion von Personengruppen als „Anderen“ und ihrer Entwertung im Dritten Reich.
Von Kunstwerken auszugehen und das eigene kreative Tun zu einem wesentlichen Bestandteil des pädagogischen Arbeitens zu machen, charakterisiert den Projektansatz in methodischer Hinsicht. Seine ästhetische Praxis wird anhand der Performance eines inklusiven Gedenkstättenrundgangs, der Uraufführung des Kunstfilms „Tendenz Verzerrung“ und in einem Podiumsgespräch mit beteiligten Künstler_innen gezeigt.
Welche Bedeutung die Auseinandersetzung mit der NS-Euthanasie für die Profession der Sozialen Arbeit haben kann, ist Thema eines weiteren Podiums.
Referent_innen
Kathrin Bauer (Gedenkstätte Grafeneck)
Dr.in Sonja Begalke (Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft (EVZ), Berlin)
Hannah Bischof (Malerin, Berlin)
Sharon Blumenthal (Organisationsberaterin, Köln)
Prof. Dr. Jochen Bonz (katho am Standort Münster)
Prof. Dr. Werner Brill (Katholische Hochschule für Sozialwesen, Berlin)
Prof.in Dr.in Birgit Dorner (Katholische Stiftungshochschule München)
Prof.in Dr.in Annette Eberle (Katholische Stiftungshochschule München)
Prof.in Dr.in Gabriele Fischer (Hochschule München)
Prof. Dr. Julia Gebrande (Hochschule Esslingen)
Sarah Geselbracht (Kulturzentrum B-Side, Münster)
Grafenschreck-Gruppe (Samariterstift Grafeneck)
Dr. Jens Gründler (LWL-Institut für Westfälische Regionalgeschichte)
Jochen Meyder (Künstler, Münsingen)
Lena Ditte Nissen (Künstlerin, Berlin)
Vera-Maria Perkovac (Schiftstellerin, Ulm)
Dr. Nina Spöttling-Metz (Kunstpädagogin, Münster)
Thomas Stöckle (Gedenkstätte Grafeneck)
Prof.in Dr.in Andrea Tafferner (katho am Standort Münster)
Jule Vickery (Erntezeit, Münster)
Felix Votteler (Kunsthandwerker, Tübingen)
Schüler_innen, die an Projektworkshops teilnahmen
Studierende der katho am Standort Münster
u.a.
Großgruppenleitung: Marita Barthel-Rösing (Gruppenanalytikerin, Bremen)
Programm
Donnerstag, 6. November 2025
9:15 Uhr | Begrüßung |
10:00 Uhr | Überlegungen zum Stellenwert sensuell-ästhetischer Erfahrungen für die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit |
11:00 Uhr | Podiumsgespräch Jugendliche und Studierende im Gespräch über ihre Erfahrungen im Projekt „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“ |
12:30 Uhr | Mittagessen |
13:30 Uhr | Kulturpädagogische Praxis: Das Projekt „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“ |
Kaffee und Kuchen | |
17:00 Uhr | Reflexion in der Großgruppe |
18:30 Uhr | Abendessen |
20:00 Uhr | Podiumsgespräch: Erfahrungen mit der künstlerischen Erinnerungskulturarbeit |
Freitag, 7. November 2025
9:15 Uhr | Wie ‚wirkt‘ ein kulturpädagogisches Projekt? |
10:00 Uhr | Zur Bedeutung der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit für die Soziale Arbeit Prof. Dr. Werner Brill, KHSB Berlin |
12:30 Uhr | Mittagspause |
13:30 Uhr | Lesung |
Kaffee und Kuchen | |
14:15 Uhr | Abschließende Reflexion in der Großgruppe |
15:45 Uhr | Schlussbemerkungen |
16:00 Uhr | Ende der Tagung |
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Anmeldung
Weitere Infos
Kontakt
Prof. Dr. Jochen Bonz
Professor
Münster, Sozialwesen

„Grafeneck – Münster // 1940 – heute“ ist ein Projekt der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) und wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. In seinem Rahmen haben Studierende der katho Exkursionen nach Grafeneck unternommen und werden Workshops für Schulklassen angeboten.