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Assistenz aus Schüler/innen Perspektive (ASS)

Orientierungen von Kindern und Jugendlichen in schulisch-unterrichtlichen Handlungssituationen mit Assistenz in ausgewählten Schulen

Angaben zum Projekt

Prof. Dr. Ursula Böing

Professorin

Münster, Sozialwesen

3/2018 - 3/2020

Einarbeitungs- und Vorbereitungsphase 3/2018 - 6/2018
Konzeptionsphase 6/2018 - 9/2018
Erhebungsphase 9 und 10/2018
Auswertung 10/2018 - 10/2019
Dokumentation und Abschluss 10/2019 - 3/2020

Projektbeschreibung

Assistenzleistungen werden im aktuell schrittweise in Kraft tretenden BTHG neu als Leistungstatbestand benannt. Für als "[seelisch] behindert" (vgl. §35a SGB VIII; §2, Abs.1 SGB IX) oder von „[seelischer] Behinderung bedroht“ (vgl. ebd.) bezeichnete Kinder und Jugendliche, gewinnt damit diese Akteursrolle als einzelfallbezogene gesetzliche Eingliederungs- bzw. Kinder- und Jugendhilfeleistung in unterschiedlichen institutionellen Feldern an Bedeutung. Insbesondere in der Schule etabliert sich Assistenz im Kontext eines auf Inklusion ausgerichteten bildungspolitischen Reformauftrages zunehmend als Differenzierungsmaßnahme für Schüler/-innen mit zugewiesenem Förderbedarf.

Die Perspektive von Kindern und Jugendlichen in der Schule ist im Kontext von Assistenzhandeln sowohl national als auch international bislang kaum erforscht. In Anlehnung an eine sozialwissenschaftlich orientierte Kindheitsforschung scheint jedoch insbesondere diese Perspektive gewinnbringend, weil Kinder und Jugendliche als relevante, an der Konstruktion sozialer Praktiken beteiligte soziale Akteure betrachtet werden können, die als Schüler/-innen in der Verwobenheit mit institutionellen Praktiken und den Erwartungen der erwachsenen Akteure eigene Bedeutungen aushandeln und hervorbringen.

Die Studie ist qualitativ-praxeologisch angelegt und fragt danach, wie Kinder und Jugendliche in ihrer Rolle als Schüler/-innen Handlungssituationen in Schul- und Unterrichtssettings mit Assistenz bearbeiten. Mittels der Dokumentarischen Methode (vgl. Bohnsack 2014) werden immanente Sinngehalte verschiedener Erzähl-, Interaktions- und Diskursverläufe rekonstruiert, die die Kinder während fotobasierter Schulführungen (vgl. Nentwig-Gesemann et al. 2017, 18) und videogestützter Gruppendiskussionen hervorbringen.

  • Bohnsack, R. (2014): Rekonstruktive Sozialforschung. Eine Einführung in qualitative Methode (9. Aufl.). Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich.
  • Nentwig-Gesemann, I. (2017): Gruppendiskussionen mit Kindern – Mit Experten im Gespräch. In: TPS 3/2017, S. 20-21
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