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HospInk – Hospizbegleitung Inklusiv

Ausbildung von Menschen mit Behinderung als ehrenamtliche (Peer)-Begleiter_innen am Lebensende

Projektsteckbrief

Projektsteckbrief
Status
  • aktiv
Laufzeit 01.11.2023 – 31.10.2026
Themengebiete
  • Behinderung, Bildung, Inklusion, Inklusive Gesellschaft, Sozialwesen, Teilhabe
Standort
  • Münster
Institute
  • Institut für Teilhabeforschung

Projektbeschreibung

Menschen mit Behinderung nehmen füreinander wechselseitig eine wichtige Rolle als Begleitende im Lebensverlauf ein, z.B. als Mitbewohner_innen in Wohngruppen oder als Beschäftigte in einer WfbM. Sie sind einander oft die am meisten vertrauten Kontaktpersonen und kommen als solche auch mit den Themen Sterben und Tod in Berührung. Das Projekt „HospInk“ zielt darauf ab, ein Bildungsangebot zu entwickeln, das Menschen mit (kognitiver) Beeinträchtigung ermöglicht, sich in einem Qualifizierungskurs zu (Peer-) Begleiter_innen in der hospizlichen Begleitung ausbilden zu lassen.

Hintergrund des Projekts

In den letzten Jahren gewinnt die palliative Versorgung und hospizliche Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung zunehmend an Bedeutung. Forschungen zum Thema Palliative Care und hospizliche Begleitung für Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung haben gezeigt, dass die Wohngruppe der häufigste Sterbeort für Menschen mit geistiger Behinderung ist (57%). Im Vergleich dazu versterben in der Allgemeinbevölkerung mehr als die Hälfte im Krankenhaus.
Die Rolle der Mitbewohnerinnen und Mitbewohner als wichtige Akteure/Begleiter_innen im individuellen sozialen Netzwerk, insbesondere in der letzten Lebensphase, wird jedoch oft unterschätzt. Auch haben sie selbst nur begrenzte Möglichkeiten, sich mit der Rolle als Begleitende auseinanderzusetzen, da es an entsprechenden Bildungsangeboten fehlt.

Projektziele

Das Ziel des Projekts besteht daher darin, Menschen mit geistiger Behinderung durch ein Fortbildungsprogramm als Expertinnen und Experten für die Begleitung am Lebensende auszubilden. Mit dieser Expertise können sie anschließend als Peer-Beraterinnen und -Berater in der Begleitung am Lebensende tätig werden. Im Rahmen des dreijährigen Projektzeitraums wird in Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Praxis ein Fortbildungs-Curriculum entwickelt, das exemplarisch erprobt und evaluiert wird. Am Ende des Projekts wird ein Bildungskonzept vorliegen, das von verschiedenen Anbietern wie Bildungsstätten für die Ausbildung von Hospizbegleiter_innen oder von Expert_innen in der Trauerbegleitung genutzt und zertifiziert werden kann. Dadurch können bestehende Angebote vor Ort ergänzt und inklusiver gestaltet werden. Abschließend wird das Curriculum in verschiedenen Formaten in der (Fach-)Öffentlichkeit verbreitet, in Leichter Sprache zusammengefasst und zertifiziert. Zusätzlich wird das Gesamtkonzept in einem detaillierten Handbuch beschrieben.

Was ist HospInk?

HospInk ist eine Forschung.

Forschung bedeutet, dass Menschen nach neuen Dingen suchen.

Sie wollen mehr wissen.

Sie stellen Fragen und suchen Antworten.

Das Wort HospInk ist aus zwei Wörtern zusammen-gesetzt.

Hospiz-Begleitung und Inklusiv.

Hospiz-Begleitung bedeutet Begleitung am Lebens-Ende.

Die Begleitung am Lebens-Ende ist ein wichtiges Thema.

Die Menschen wollen nicht allein sein, wenn sie alt oder sehr krank sind.

Deshalb sollen die Menschen am Lebens-Ende jemanden haben, der für sie da ist.

Diese Menschen werden Hospiz-Begleitungen genannt.

Die Hospiz-Begleitungen müssen einen Kurs besuchen.

In diesem Kurs lernen sie, was für die Begleitung am Lebens-Ende wichtig ist.

Das Wort Inklusiv bedeutet, dass alle Menschen dabei sein können.

Alle dürfen mitmachen.

HospInk bedeutet, dass auch Menschen mit Beeinträchtigung einen Kurs machen können.

Auch sie können Hospiz-Begleitungen werden.

Bei HospInk lernen Menschen mit Beeinträchtigung alles über Hospiz-Begleitung.

Der Kurs wird zum ersten Mal gemacht.

Deswegen werden Fragen von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von HospInk gestellt.

Sie stellen die Fragen in dem Kurs.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wollen herausfinden, ob der Kurs gut oder schlecht ist.

Zum Beispiel:

  • Ist die Sprache zu schwer?

  • Was fehlt in dem Kurs?

  • Was muss in dem Kurs anders werden?

Der Kurs wird dann verändert.

Später soll es viele Kurse für Menschen mit Beeinträchtigung geben.

Es wird auch ein Buch über diesen Kurs geschrieben.

Jeder Mensch kann dieses Buch kaufen.

Warum ist HospInk wichtig?

Viele Menschen kennen das Thema Sterben.

Sie haben bereits Erfahrungen.

In dem Kurs können die Menschen über ihre eigenen Erfahrungen sprechen.

Zum Beispiel:

  • was sie fühlen, wenn ein wichtiger Mensch stirbt.

  • Oder wie sich ein sterbender Mensch verändert.

In dem Kurs lernen die Menschen, was für die Begleitung am Lebens-Ende wichtig ist.

Zum Beispiel:

  • Wie sie mit Menschen am Lebens-Ende sprechen können.

  • Oder wie ein Mensch am Lebens-Ende getröstet werden kann.

Wenn die Menschen über das Lebens-Ende sprechen, dann haben sie vielleicht weniger Angst.

Weil sie ihre Gedanken mit-teilen.

Und weil sie gemeinsam Antworten auf viele Fragen finden können.

Was können die Menschen nach dem Kurs machen?

Am Ende vom Kurs bekommen die Menschen mit Beeinträchtigung eine Bescheinigung.

Das ist ein Papier.

Auf dem Papier steht, dass die Menschen etwas gut können.

Die Bescheinigung sagt:

Du hast den Kurs gemacht und alles gut verstanden.

Mit der Bescheinigung können die Menschen mit Beeinträchtigung als ehrenamtliche Hospiz-Begleitungen arbeiten.

Ehrenamtlich Arbeiten bedeutet freiwilliges Arbeiten.

Menschen mit Beeinträchtigung können Menschen am Lebens-Ende zuhause begleiten.

Zum Beispiel in einer Wohn-Einrichtung.

Oder in einer Familie.

 

 

 

Prof. Dr. theol. Sabine Schäper

Prof. Dr. theol. Sabine Schäper

Münster, Sozialwesen

Antonia Thimm

Antonia Thimm

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Münster

Marten Frederik Becker

Marten Frederik Becker

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Münster, Sozialwesen

Jenni Walther

Jenni Walther

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Münster, Sozialwesen

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