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Netzwerke für den inklusiven Kinderschutz gestalten (NinKa)

Projektsteckbrief

Projektsteckbrief
Status
  • aktiv
Laufzeit 01.09.2025 – 31.08.2026
Themengebiete
  • Heilpädagogik, Inklusion, Inklusive Gesellschaft, Kinderschutz, Netzwerkforschung, Prävention
Standort
  • Münster

Projektbeschreibung

In den letzten Jahren wurden durch das Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen (KJSG) und den laufenden Reformprozess wichtige Weichen hin zur inklusiven Ausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe gestellt. Auch wenn die Verabschiedung des Regierungsentwurfs eines Inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetzes (IKJHG) noch nicht vollzogen wurde, so ist der Prozess des Zusammenwachsens unterschiedlicher Leistungssysteme im Sinne einer gemeinsamen Verantwortung für alle Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung unumkehrbar.  

Studien belegen, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung besonders gefährdet sind, Gewalt und Misshandlung zu erfahren (u.a. Sullivon; Knutson 2000; Jones et al. 2012; Verlinden 2018; Mayrhofer et al. 2019; Fang et al. 2022; Amborski et al. 2022). Dabei stellen auch Schulen potenziell gefährdende Orte dar (vgl. Maschke; Stecher 2018, 27ff.; Siemoneit; Verlinden 2022, 140ff.). Die besondere Vulnerabilität von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung ergibt sich dabei nicht monokausal aus der Beeinträchtigung, sondern aus dem Wechselspiel der Lebensbedingungen und Teilhabechancen des Kindes bzw. Jugendlichen bzw. der Familie.

(Inklusive) ganztägige Bildungseinrichtungen sind eine zentrale Nahtstelle zwischen Schule, Kinder- und Jugendhilfe, gemeinwohlorientierten Institutionen und Organisationen sowie Eingliederungshilfe und wichtige Akteure in Netzwerken im Kinderschutz. Das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) unterstreicht die zunehmende Relevanz. Dennoch gibt es bislang wenig Erfahrung, wie inklusiver Kinderschutz dort gelingen kann.

Das Projekt konzentriert sich auf ländliche Räume, die von De-Infrastrukturalisierung betroffen sein können (Kersten u.a. 2012), um ganztägige Bildungseinrichtungen wie offene und gebundene Ganztagsschulen sowie Förderschulen als zentrale Orte im inklusiven Kinderschutz zu etablieren. Regionale Netzwerke sollen die Zusammenarbeit relevanter Akteure fördern. Dabei wird an Erkenntnisse aus dem kids_in-Projekt („Kinderschutz inklusiv gestalten“, Laufzeit: 10.2023-09.2025) angeknüpft.

Zielsetzung

Das Praxisentwicklungsprojekt möchte als Modellprojekt Erkenntnisse dazu gewinnen, wie Netzwerkstrukturen zur Sicherung eines inklusiven Kinderschutzes im Kontext (inklusiver) ganztägiger Bildungseinrichtungen als zentrale Nahtstelle zwischen unterschiedlichen Akteuren weiterentwickelt werden können. Ein Ziel ist es, bereits bestehende gelingende Strukturen, aktuelle Entwicklungsthemen und Versorgungslücken mit Blick auf Kinder und Jugendliche mit Behinderung in ihrer Lebenswelt zu identifizieren. Darüber hinaus soll die kooperative Arbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren im Kontext von (inklusiven) ganztägigen Bildungseinrichtungen, u.a. unter Einbezug der kommunalen Kinderschutznetzwerke (gem. §9 LaKiSchuG) weiterentwickelt werden. Die Erweiterung von Strategien zur Handlungsbewältigung und das Gewinnen von Sicherheit im inklusiven Kinderschutz stellen zentrale Zielsetzungen dar. Exemplarisch wird das Modellprojekt anhand einer ländlichen Region in NRW (Kreis Kleve) durchgeführt. 

Das Projekt möchte im aktuellen Prozess des Zusammenwachsens der unterschiedlichen Leistungssysteme auf dem Weg zu einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe zu dessen Ausgestaltung und zur Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung im Rheinland einen Beitrag leisten.

Das Projekt Netzwerke für den inklusiven Kinderschutz gestalten  NinKa  wird mit Mitteln der Sozial- und Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Rheinland - LVR- Landesjugendamt gefördert.

Prof. Dr. Ursula Böing

Professorin

Münster, Sozialwesen

Judith Sellmeyer

Judith Sellmeyer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Münster, Sozialwesen

Joe Hanna Nücklaus

Wissenschaftliche Hilfskraft

 

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