Humor als Resilienzfaktor: Prof. Dr. Mathias Berg stellt HU.PSY-Studie auf 3sat vor
Mathias Berg beruft sich auf seine Studie „Elterlicher Humor und psychische Gesundheit in der Familie“ (HU.PSY) aus dem Jahr 2022, für die er mehr als 100 Eltern aus problembelasteten Familien, die eine Beratungsstelle aufsuchten, interviewt hatte. Der Professor für Theorien und Konzepte Sozialer Arbeit befragte sie zu ihrem Humor, der Bindungseinstellung und möglichen Verhaltensproblemen des Kindes.
„Im Ergebnis hatten Kinder von humorvollen Eltern weniger psychische Auffälligkeiten“, sagt Mathias Berg im Beitrag, „sie zeigten auch häufiger ein prosoziales Verhalten: So war beispielsweise deren Hilfsbereitschaft höher als bei Kindern von Eltern, die sich weniger Heiterkeit zusprachen.“
Humor sollte Bestandteil der Ausbildung von Fachkräften sein
In der HU.PSY-Studie wurde außerdem deutlich, dass Eltern mit einer psychischen Erkrankung weniger humorvoll lebten als psychisch gesunde. Mathias Berg schlussfolgerte daraus, dass bereits in der Ausbildung von Fachkräften für Beratung und Therapie, die also Soziale Arbeit oder Psychologie studieren, „die Weichen gelegt werden könnten, den eigenen Humor wahrzunehmen und damit positive Effekte in Beratungsgespräche zu erzeugen“. Die Familienberatung könnte also von einem Humortraining profitieren.
Humor ist außerdem hilfreich, Dinge zu bewältigen, von denen man das vorher nicht glaubte: „Durch Humor schaffen wir uns ein Stück Freiheit von dieser Problemlage und können dadurch Möglichkeiten abseits des Problems denken und neue Lösungen finden“, ist Mathias Berg überzeugt.
Weshalb Humor nicht nur in Krisenzeiten eine Kraftquelle ist, den Zusammenhalt fördert und hilft, gesund durch schwierige Lebenslagen zu navigieren, wird in der sehenswerten 3sat-Sendung erklärt – auch mit prominenter Unterstützung der Comedians Till Reiners, Carl Josef und Charles Nguela, die erklären, warum Humor auch ein komplexes Handwerk ist.
Die Sendung ist am 20. Februar um 20:15 Uhr auf 3sat zu sehen und in der Mediathek abrufbar.
Die HU.PSY-Studie wurde finanziert durch Eigenmittel der katho.
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Prof. Dr. Mathias Berg
Professor für Soziale Arbeit, Schwerpunkt: Psychosoziale Beratung
R305, Sozialwesen