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Evaluation des Projekts „Sozialführerschein“

Wissenschaftliche Begleitforschung für das Projekt „Anleitung jugendlicher Praktikanten zur Erlangung des Zertifikats „Sozialführerschein““ durch die Westfalenfleiß GmbH Arbeiten und Wohnen Münster

Angaben zum Projekt

Prof. Dr. Friedrich Dieckmann

Prof. Dr. Friedrich Dieckmann

Professor

Münster, Sozialwesen

Antonia Thimm

Antonia Thimm

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Münster

  • Gefördertes Evaluationsprojekt - Stiftung Wohlfahrtspflege NRW

  • 01.07.2009-30.06.2012

Projektbeschreibung

Das Projekt „Sozialführerschein“ ist ein neues Projekt zur Berufsorientierung jugendlicher SchülerInnen, das von der Westfalenfleiß GmbH Arbeiten und Wohnen entwickelt wurde. Es bietet SchülerInnen der Klassen 9 und 10 von Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien in Münster die Möglichkeit, während eines außerschulischen Praktikums die Lebenswelt von Menschen mit geistiger Behinderung kennen zu lernen und in den Berufsalltag in der Behindertenhilfe hineinzuschnuppern.

Der „Sozialführerschein“ ist ein Zertifikat über die von den Jugendlichen im Rahmen eines Kurses erworbenen theoretischen und praktischen Kenntnisse pädagogischer Arbeit. Innerhalb des vierwöchigen Kurses nehmen die Jugendlichen an vier Nachmittagen am Lebensalltag der Menschen mit Behinderung insbesondere im Rahmen der Freizeitgestaltung teil. Sie bereiten unter Anleitung kleinere Aktivitäten und Unternehmungen vor, machen sich gemeinsam mit den behinderten Menschen auf den Weg und reflektieren ihre Erfahrungen. Die Praxisnachmittage können je nach den Bedürfnissen und Ideen der behinderten Menschen und der SchülerInnen gestaltet werden.

Zu Beginn und am Ende eines Kurses erhalten die SchülerInnen theoretische Kenntnisse zum Begriff Behinderung, zum Menschenbild, zum Umgang der Gesellschaft mit Menschen mit Behinderung, zu pädagogischen Aspekten und zu beruflichen Perspektiven.

Die wissenschaftliche Begleitforschung befasst sich zum einen mit der Verbesserung und Standardisierung des Programms „Sozialführerschein“. Zum anderen geht es um die Evaluation der Effekte, die sich in Folge des Projekts bei den verschiedenen Akteuren auf den verschiedenen Ebenen zeigen: bei den SchülerInnen, den Menschen mit Behinderungen, den MitarbeiterInnen und den Wohndiensten selbst, an den Schulen und im Stadtteil.

Die Gesamtevaluation setzt sich aus unterschiedlichen Teil-Untersuchungen zusammen. Folgende Methoden kommen z.B. zum Einsatz: Auswertung von Dokumenten und Einrichtungsstatistiken, Analyse von sozialen Netzwerken, standardisierte Befragung von Jugendlichen und MitarbeiterInnen in den Wohneinrichtungen; qualitative Interviews von Menschen mit Behinderung, des Leitungspersonals in den Wohneinrichtungen bzw. an den beteiligten Schulen.

Darüber hinaus werden die Durchführung und die Wirkungen des Programms in den unterschiedlichen Stadtteilen und an verschiedenen Schultypen verglichen.

Ziele des Projekts sind u.a.:

  • die Förderung der Inklusion durch Begegnungen auf Augenhöhe, durch die Veränderung von Einstellungen Jugendlicher gegenüber Menschen mit Behinderung, durch die Erweiterung der individuellen sozialen Netzwerke der Menschen mit Behinderung, durch eine stärkere Bekanntheit der Wohndienste und der behinderten BürgerInnen in den jeweiligen Stadtteilen,
  • die Gewinnung der SchülerInnen für ein längerfristiges soziales Engagement,
  • die Vermittlung erster berufsorientierender Einblicke,
  • die Förderung sozialer Kompetenzen der Jugendlichen
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