Wissenschaftliche Begleitung des „SeWo-LWL-Programms für selbstständiges und technikunterstütztes Wohnen im Quartier“
Projektsteckbrief
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Laufzeit | 01.06.2018 – 31.05.2022 |
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Projektbeschreibung
Hintergrund
Die Selbstständige Wohnen gem. GmbH als Tochtergesellschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) fördert 15 Wohnprojekte für je 10-15 Menschen mit vergleichsweise höherem Hilfebedarf in Kommunen in Westfalen-Lippe. Die Mieter/innen werden zukünftig mit Unterstützung in ihren eigenen Wohnungen leben können. Durch quartiersbezogene Arbeit und technische Unterstützung soll die Teilhabe, die Selbstständigkeit und die Sicherheit der Mieter/innen mit Beeinträchtigungen nachhaltig verbessert werden.
Das Evaluationsprojekt möchte einerseits die sozialraum- und quartiersbezogene Arbeit der Anbieter sowie die daraus resultierenden Teilhabemöglichkeiten der Mieter/innen multiperspektivisch erheben und bewerten. Andererseits sollen die technischen Lösungen und die Chancen für Mieter/innen dargestellt werden.
Zielsetzung
Sozialraum- und quartiersbezogene Arbeit:
Ebene der quartiersbezogenen Arbeit der Anbieter
- fachlicher Input für die Konzeptentwicklung einer sozialraum- und quartiersbezogenen Arbeit
- vergleichende Analyse der sozialraum- und quartiersbezogenen Konzepte im Hinblick auf Strategien, Handlungsmethoden, Zielgruppen und die Einbettung in organisationale Strukturen und Abläufe
- Beschreibung und Evaluation der Umsetzung der Konzepte aus drei Perspektiven:
- förderliche Bedingungen und Hindernisse für die Anbieter
- Effekte der sozialraum- und quartiersbezogenen Arbeit für die Mieter/innen
- Bewertung der sozialraum- und quartiersbezogenen Arbeit durch Akteure im Quartier
Ebene der sozialraum- und quartiersbezogenen Teilhabe der Mieter/innen
- die gewollte und geplante sowie die nach Einzug realisierte individuelle Teilhabe der einzelnen Mieter/innen im Sozialraum und im Quartier erfassen (Schwerpunkt: soziale Beziehungen und „außerhäusliche“ Aktivitäten bzw. Teilhabeziele)
- festhalten, durch welche formellen und informellen Hilfen, welche Teilhabeziele unterstützt werden sollen bzw. nach Ende der Einzugsphase auch werden, und wie der Hilfemix insgesamt aussieht
- vorhandene und fehlende Ressourcen bzw. Barrieren im Quartier identifizieren
- das subjektive Wohlbefinden und die sozialraum- und quartiersbezogene Zufriedenheit der Mieter/innen abbilden
Technische Unterstützung:
- erfassen, welche Teilhabebereiche und Dimensionen der Lebensqualität durch welche technischen Unterstützungslösungen von welchen Zielgruppen gewünscht, geplant und praktisch umgesetzt werden
- technische Lösungen herausarbeiten, die sich für die jeweiligen Zielgruppen als nutzer- bzw. bedienungsfreundlich und effektvoll im Sinne ihrer Teilhabeziele erweisen
- den finanziellen Aufwand von einzelnen technischen Lösungen darstellen und Finanzierungswege aufzeigen
Methodisches Vorgehen
Für alle Untersuchungsebenen wird ein multiperspektivischer Zugang gewählt. Zudem wird im Sinne eines Mixed Methods-Designs multimethodal vorgegangen.
Die quartiersbezogene Arbeit wird aus der Perspektive der Quartiers- und Teilhabgestalter/innen, aus der Perspektive der Mieter/innen mit Behinderung und exemplarisch auch aus der Perspektive von Angehörigen und Schlüsselpersonen im Quartier bewertet.
- Qualitative Inhaltsanalyse der Anbieterkonzepte
- Strukturierte Netzwerkkarte mit Kooperationsbeziehungen im Quartier
- Workshop mit den Quartiers- und Teilhabegestalter/innen aus allen Wohnprojekten
- Fokusgruppen mit den Mieter/innen in den Wohnprojekten evtl. Workshop mit Angehörigen
- Strukturierter Dokumentationsbogen mit Eco-Map zur sozialraum- und quartiersbezogenen Teilhabe für jede Mieterin/ jeden Mieter zu drei Erhebungszeitpunkte
- Qualitative Einzelinterviews mit Quartier- und Teilhabgestalter/innen
- Nachbarschaftsfragebögen
- Qualitatives Einzelinterview mit einer Schlüsselperson im Sozialraum/ Quartier
Die Ziele der Evaluation der technischen Unterstützung werden mit folgenden Methoden untersucht:
- Strukturierter Dokumentations- und Fragebogen für jedes Wohnprojekt an drei Erhebungszeitpunkten
- Workshop mit je einer Vertreterin/ einem Vertreter jedes Wohnprojekts
- Fokusgruppen mit den Mieter/innen möglichst in jedem Wohnprojekt
Prof. Dr. Friedrich Dieckmann
Professor
Münster, Sozialwesen
M.A. Monika Laumann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Praxisreferat
Münster
Antonia Thimm
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Münster
Selbstständiges Wohnen gem. GmbH (SeWo gGmbH) als Tochtergesellschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe,
Informationen zum Programm und den Wohnprojekten: www.ideenschmiede-inklusives-wohnen.lwl.org