Brückenschläge in Lehre und Forschung: katho-Delegation besuchte Partnerhochschulen in Ruanda

Im Norden Ruandas erheben sich Vulkane auf bis zu 4.500 Metern Höhe.

Das Forscher_innenteam in Ruhengeri: Dr. Jean-Felix Aimble Ntakiyimana, Prof. Dr. Felix Manuel Nuss, Vize-Kanzler der INES-Universität Dr. Jean Bosco Barisbeshya, Prof.in Dr.in Angela Wernberger, MA Ladegonde Nyirabashumba (Foto: privat).

Dr. Marie Paul Dusingize, Prof.in Dr.in Angela Wernberger, Dr. Emmanuel Nsengiyumva, Dr. Innocent Rutsibuka und Prof. Dr. Felix Manuel Nuss (vl.n.r.).

Prof. Dr. Felix Manuel Nuss mit dem Rektor der Université Catholique la Sapientia (UCS) in Goma, Prof. Dr. Innocent Nyirindekwe.

Links die Fahne von Ruanda, rechts die Flagge der ostafrikanischen Staatengemeinschaft.

Im vergangenen Jahr hatten Rektor Prof. Dr. Hans Hobelsberger und Prof. Dr. Felix Manuel Nuss auf ihrer Reise in den Osten Afrikas bereits grundlegende Vereinbarungen für Kooperationen getroffen und erste Möglichkeiten für Kollaborationspunkte ausgemacht (Link Artikel). Dabei stand im Besonderen der Wunsch nach einer gemeinsamen Forschung mit den Kolleg_innen der INES-Universität vor Ort in Ruhengeri im Mittelpunkt.
 

Qualitative Forschung in Ruhengeri

Durch stetige Onlinetreffen, die in den vergangenen zwölf Monaten stattgefunden haben, und den Besuch von zwei Kolleg_innen der INES-Universität auf dem katho-Kongress in Köln im September konnten die Eckpunkte der gemeinsamen Forschung gut vorbereitet werden. Das Forscher_innenteam, bestehend aus MA Ladegonde Nyirabashumba, Dr. Jean-Felix Aimble Ntakiyimana, Prof.in Dr.in Angela Wernberger und Prof. Dr. Felix Manuel Nuss, wurde per Online-Zuschaltung noch von Prof.in Dr.in Swantje Notzon (Standort Münster) unterstützt. Gemeinsam entwickelten sie das Forschungsdesign zum Thema „Diverse behaviors among students of Higher Learning Institutions“.

Während des Besuchs der katho-Delegation wurden ALUMNI-Studierende geschult, die anschließend in vier unterschiedlichen Universitäten und Secondary Schools in der Stadt Ruhengeri Fokusgruppen-Diskussionen durchgeführt haben. Dabei ging es im Schwerpunkt um die individuellen Interessen und Bedürfnisse von Studierenden in ihren jeweiligen Bildungsinstitutionen. Die kommenden Monate sind für die Transkription und Auswertung der größtenteils in der Muttersprache Kinyarwanda und teilweise in Englisch geführten Fokusgruppen eingeplant. Im Frühjahr 2024 werden die Ergebnisse publikationsfertig sein. Ein anschließendes Treffen in Ruanda ist bereits vereinbart, in dem multiprofessionell auf die Daten geblickt werden wird. Ziel ist es, sich über praktische Maßnahmen zur bedarfsgerechten Unterstützung von jungen Menschen in Ruhengeri zu beraten.
 

Lehrkooperationen und Plätze für Auslandspraktika in Kabgayi/ Muhanga

In der zweiten Reisewoche ging es für Prof.in Wernberger und Prof. Nuss nach Kabgayi, das älteste Bistums Ruandas. Neben Treffen mit dem im Mai dieses Jahres neu berufenen Bischofs Baltazar Ntivuguruzwa wurden Vereinbarungen zur konkreten Lehrkooperation mit dem Department der angewandten Soziologie des Instituts Catholique de Kabgayi getroffen (Link zum Artikel des ICK Journal). Die Studierenden der katho und des ICKs können sich darauf freuen, in Zukunft in digitalen Formaten gemeinsam über Fragen der Menschenrechte, der vielfältigen Traditionen Sozialer Arbeit oder der Rolle von Frauen in der Gesellschaft zu diskutieren.

Neben den Vereinbarungen zur Lehrkooperation war es der katho-Delegation ein besonderes Anliegen, Absprachen mit Praxiseinrichtungen zu treffen, um Studierenden der katho die Möglichkeit zu geben, ihre praktischen Semester in Ruanda zu absolvieren. In enger Verflechtung mit dem ICK ist es Studierenden der katho ab dem Jahr 2024 nun möglich, in Kabgayi/Muhanga praktische Soziale Arbeit zu erleben und dabei auch Sprachkurse und weitere Begleitseminare an der Uni zu belegen.

Bereits seit zwei Jahren haben Studierende aus Kabgayi die Möglichkeit, per Stipendium für ein Semester an der katho am Standort Münster zu studieren. Diese Möglichkeit wird weitergeführt und es ist besonders erfreulich, dass in Zukunft Studierende beider Hochschulen Auslandserfahrungen in der Partnerinstitution machen können.
 

Brückenschläge zur Universität Goma (Demokratische Republik Kongo)

Neben der Konkretisierung von Kooperationen mit den Partnerhochschulen in Ruanda hat auch ein weiterführendes Treffen mit dem Rektor der Université Catholique la Sapientia (UCS) Goma Prof. Dr. Innocent Nyirindekwe stattgefunden. Aus dem Treffen in der Grenzstadt Rubavu, direkt am Lake Kivu gelegen, nehmen Professorin Wernberger und Professor Nuss viele spannende Impulse mit. Mit dem jetzigen und zukünftigen Rektorat findet eine enge Absprache statt, um zu sehen, wie nachhaltige Brückenschläge in Lehre und Forschung in diese vom Bürgerkrieg heimgesuchte Region im Ostkongo ausgestaltet werden können.

Nach zwei intensiven Wochen mit herzlichen und fachlich sehr bereichernden Begegnungen, ging es für Prof.in Angela Wernberger und Prof. Dr. Felix Manuel Nuss über Ruandas Hauptstadt Kigali wieder zurück nach Münster. Mit dem Wissen um eine hohe Motivation auf nachhaltige Kooperationen - „Ubufatanye“ – freuen sich die Beteiligten schon auf die nächste Reise im kommenden Jahr und weiteres Lernen mit und von den Partner_innen vor Ort!