katho gehört zu den drei gefragtesten Hochschulen in NRW bei Studienanfänger_innen ohne Abitur
In Nordrhein-Westfalen hat sich der Anteil der Studienabsolvent_innen, die über den beruflichen Weg ins Studium gelangen, in den vergangenen zehn Jahren fast verdreifacht: Waren es im Jahr 2011 noch 611 Menschen ohne (Fach)Abitur, die ihr Studium abschlossen, waren es im Jahr 2021 bereits 1.712. Dabei gehört die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) zu den drei Hochschulen in NRW, die von Studienanfänger_innen ohne Abitur am häufigsten nachgefragt werden: 169 Studierende ohne Abitur entschieden sich für die katho. Nur an der FernUniversität Hagen (1.325) und der privaten FOM Hochschule für Ökonomie und Management Essen (307) sind mehr Studierende in dieser Gruppe eingeschrieben. Dies zeigt die aktuelle Auswertung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung auf Basis der jüngsten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2021.
Zahlen der katho aus dem Wintersemester 2021/22 zum Stichtag 30. Oktober 2021 belegen, dass dort insgesamt 176 Bachelor-Anfänger_innen ohne Abitur studierten, im Masterstudium waren es hingegen nur 24. Die meisten von ihnen studierten im Fachbereich Gesundheitswesen am Standort Köln und machten mit 74 Studierenden rund 29 Prozent aller Anfänger_innen dieses Fachbereichs im Jahr 2021 aus. Diese erlangen meist über eine dreijährige Berufs- bzw. Pflegeausbildung sowie drei Jahre Berufserfahrung ohne Fach(Abitur) ihre Fachhochschulzugangsberechtigung. An der katho ist die dreijährige (Pflege-)Ausbildung für fast alle Bachelor-Studiengänge des Gesundheitswesens eine Zugangsvoraussetzung. Im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit liegt der Anteil der Studienanfänger_innen ohne Abitur an der katho bei 12,7 Prozent – das entspricht 100 von insgesamt 787 Anfänger_innen dieses Studiengangs. Auch im Sozialwesen steigt der Anteil.
Nachfrage nach flexiblen Studienangeboten gestiegen
Der Zehn-Jahres-Vergleich des CHE zeigt auch die Nachfrage nach flexiblen Studienangeboten mit hohen Anteilen von E-Learning, die in Teilzeit absolviert werden können. „Auch wir als katho kommen berufserfahrenen Studierenden entgegen“, sagt der Prorektor für Studium und Lehre Martin Klein, „entsprechend haben wir unser Studienangebot an die Bedürfnisse der Studierenden, die zum Teil schon Familie haben, einen Angehörigen pflegen oder einen großen Praxisbezug wünschen, angepasst.“ So gibt es am Standort Aachen den Studiengang Soziale Arbeit (B.A.) kompakt für Menschen mit familiärer, beruflicher und/oder pflegerischer Verantwortung und am Standort Paderborn den neuen Studiengang Soziale Arbeit (B.A.) dual mit einer besonders engen Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis. „Zudem steigen weiterhin in allen Studiengängen die Anteile von digitaler Lehre und machen unsere Studiengänge flexibler und noch zeitgemäßer“, erklärt Klein.
First-Generation-Studierende sollen weiterhin unterstützt werden
Ein wichtiger Bestandteil an der katho war das Projekt FIGEST (First-Generation-Studierende), das insbesondere junge Menschen aus nicht-akademischen Elternhäusern darin unterstützte, ihre Entwicklungspotenziale gezielt entfalten zu können. Im Rahmen des Projekts wurden seit Ende des Sommersemesters 2020 regelmäßig die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit an den katho-Standorten Aachen und Köln zu ihren Bedürfnissen und Erfahrungen befragt – mit dem Ziel, sie an der katho noch besser unterstützen und beraten zu können. „Die Studierenden dieser Befragungen leisteten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der studienbegleitenden Angebote und des Studiums, von denen auch die Studierenden ohne Abitur noch heute profitieren“, sagt Rektor Hans Hobelsberger. Auch mit Ende der Projektlaufzeit im Dezember 2022 sollen laut Hobelsberger zukünftig ähnliche Maßnahmen zur Unterstützung der First-Generation-Studierenden an der katho erhalten bleiben.
Insgesamt erreichte das Studium ohne Abitur auch bundesweit neue Höchstwerte: Aktuell haben laut CHE mehr als 70.000 Menschen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich über den beruflichen Weg für ein Hochschulstudium zu qualifizieren. Dies entspricht einem Anteil von aktuell 2,4 Prozent an der gesamten Studierendenschaft in Deutschland. Im deutschlandweiten Vergleich der Hochschultypen liegen die Fachhochschulen/Hochschulen für angewandte Wissenschaften weit vorne: Rund drei Viertel aller Studienanfänger_innen ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung entscheidet sich für ein dort angebotenes praxisnahes Studium. Laut CHE wählten mehr als die Hälfte der Studienanfänger_innen ein Studienangebot aus dem Bereich Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Rund neun von zehn der beruflich qualifizierten Studierenden absolvieren ein Bachelorstudium. Im Masterstudium ist diese Gruppe nach wie vor eher selten zu finden.
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Prof. Dr. Martin Klein
Professor
Münster
Katja Brittig
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Köln, Dezernat VI - Akademische Angelegenheiten