„Wir gestalten!“: Diesjährige Dienstbesprechung im Zeichen von KI
In seiner Begrüßung erläuterte Prodekan Prof. Dr. Roland Brühe vom Fachbereich Gesundheitswesen die baulichen Veränderungen am Standort Köln und die Entwicklungen im Fachbereich Gesundheitswesen.
Mit dem chinesischen Sprichwort „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“ stimmte die Rektorin Barbara Schermaier-Stöckl auf das Thema der Dienstbesprechung „Entwicklung mit / trotz / durch KI“ ein. „Wir als Hochschule sind auch Teil dieser Entwicklung, die jetzt wie ein Sturm daherkommt“, sagte sie. Eine Veränderung für alle sei auch das neue Rektorat, das seit Februar dieses Jahres im Amt ist und Wert auf die konstruktive Mitarbeit aller bei der Weiterentwicklung der Hochschule legt.
Erfolg bei Bewerber_innenzahlen und dualen Studiengängen
Dies sei bereits sehr gut gelungen: So konnten die Bewerber_innenzahlen in diesem Jahr gehalten werden. Die dualen Studiengänge wurden mit über 90 geschlossenen Kooperationsverträgen zu Praxispartnern auf den Weg gebracht. Trotz sinkender Drittmittelgelder gelang die Einwerbung von Forschungsprojekten und die katho ist in neuen Förderausschreibungen gut vertreten. In der Internationalisierung sind aus langjährigen Kooperationen mit der Monmouth University in New Jersey, der University of Pittsburgh in Pennsylvania (beide USA) und der Christ University in Bangalore (Indien) Schwerpunktpartnerschaften gewachsen. Mit der Christ University wurde jüngst das gemeinsame Nachhaltigkeitszentrum CESS eröffnet. Auch die erfolgreich auf den Weg gebrachte Arbeit bei den Themen Diversität und Nachhaltigkeit wird an der katho fortgesetzt werden.
Schermaier-Stöckl erwähnte Einschnitt im Fachbereich Theologie, der bis zum Jahr 2028 zur Theologischen Fakultät Paderborn übergehen wird. Damit die katho weiterhin eine Anbindung an die Theologie behält, soll die große Kompetenz der Theolog_innen durch eine enge Kooperation in Lehre, Forschung und Transfer erhalten bleiben.
Die Rektorin dankte zudem allen katho-Angehörigen, die die Hochschule jeden Tag weiterentwickeln, und lud alle zum Dialog ein: „Wir wollen keine Mauern bauen, sondern Windmühlen!“ Dem sind Prof. Dr. Sebastian Laukötter und Prof.in Dr.in Isabelle-Christine Panreck gefolgt und haben einen „Tag der Lehre“ konzipiert, der am 13. Juni 2025 erstmals am Standort Münster stattfinden wird.
katho ist mit ihren Studiengängen systemimmanent
Kanzler und Geschäftsführer Bernward Robrecht ergänzte die weiteren Entwicklungslinien an der katho. Nach den Baumaßnahmen am Standort Köln soll es am Standort Aachen mit einem weiteren Hochschulbauprojekt weitergehen. Auch die Nachhaltigkeit schreitet voran, und einige Projekte konnten an den Standorten erfolgreich umgesetzt werden.
Robrecht ist angesichts der schwierigen Finanzlage des Landes Nordrhein-Westfalen stolz und dankbar für die gesicherte Refinanzierung: „Von der Landesregierung kam mit dem Hochschulstärkungsgesetz das Signal, dass wir mit unseren Studiengängen systemimmanent sind – und das ist sehr gut“.
Trotz zukünftiger Herausforderungen durch hohe Fluktuation und starken Wettbewerb bleibt Raum für Optimismus: Die vier Bistümer Aachen, Köln, Münster und Paderborn stehen als Gesellschafter mit einem deutlichen Bekenntnis auch zukünftig fest hinter der katho.
katho digital immer besser aufgestellt
Welche Fortschritte es bei der Hochschulverwaltung in Richtung Digitalisierung gibt, erläuterten Christian Thiel (stv. Dezernent für Informationstechnik, Kommunikations- und Mediendienste), Laura Herrera (Koordinatorin Digitaler Unterstützungsprozesse) und Julia Krämer (Archivarin). Arbeitsabläufe werden zukünftig transparenter werden und ein modernes Archiv befindet sich im Aufbau.
Entwicklung mit / trotz / durch KI
Ein interaktiver Austausch des Kollegiums und der Vortrag von Prof.in Dr.in Gesa Linnemann „Mensch und KI – ein starkes Team“ stimmten auf den inhaltlichen Schwerpunkt der Dienstbesprechung ein. Impulse und Diskussionen zu den vielfältigen Aspekten von KI in der Hochschule wurden in Workshops am zweiten Tag der Dienstbesprechung vertieft. Prorektorin Barbara Ortland wertete die vielfältigen Arbeitsergebnisse aus und definierte KI als Entwicklungsaufgabe, bei der sich die Kolleg_innen der Fachbereiche gut gegenseitig unterstützen können und sollten.
Verwaltungsratsvorsitzender Köppen: „Es braucht einen offenen Diskurs“
Der Verwaltungsratsvorsitzende Hans-Bernd Köppen stellte die Perspektive des Trägers auf das Profil der Katholischen Hochschule dar: „Die Frage ist, was uns bewegt. Wir sind nicht irgendeine Laberbude – es braucht einen offenen Diskurs und wir sind offen für religiöse Fragestellungen.“ Es gehe auch darum, religiöse Identität dahingehend zu stärken, dass die Studierenden auf den Kontakt mit anderen Religionen vorbereitet werden. Mit Blick auf die Veränderungen in der Theologie betont der Verwaltungsratsvorsitzende: „Wir wollen einen zukunftsfähigen Weg gehen.“
Durch Vernetzung und Kooperation noch besser werden
Mit Blick auf die Entwicklungsaufgaben der Hochschule resümierte Prorektorin Barbara Ortland, dass Vernetzung und abteilungsübergreifende Kooperation inhaltlichen Gewinn und Entlastung bringen können. Die Konsolidierung der Studiengänge, der Erhalt der Studienzahlen und -qualität müssen an der katho weiterbetrieben werden. „Dazu gehört Flexibilität in den Strukturen, die erhöht werden muss“, so Ortland. Insbesondere im dualen Studium zeige sich die herausfordernde Komplexität in der Verzahnung der Studieninhalte durch die verschiedenen Lernorte an der Hochschule und in der Praxis. Bewährt hat sich das intensiv betriebene Studiengangsmarketing, dennoch brauchen viele junge Studierende Unterstützung, um ins Studium zu kommen: „Hier könnten wir erproben, durch digitale Studienberatung noch besser zu werden“, sagte die Prorektorin.
Forschungsstarke Institute sind wichtig
Die Entwicklungen in der Forschung skizzierte Prorektor Michael Isfort. Es wird ab 2025 exklusiv für die katho ein zusätzliches Stipendienprogramm für Promovierende geben. Ein Forschungsinformationssystem für die Erfassung von Forschungsprojekten und Publikationen konnte etabliert werden, auch um Drittmittelprojekte nach außen strukturierter darzustellen. Isfort betonte die herausgehobene Bedeutung der Forschungsinstitute: „Sie haben klingende Namen nach außen – jetzt ist es wichtig, dass die Institute forschungsstark bleiben“.
Bei den Förderprogrammen ist der Wettkampf größer geworden: „Man muss schneller rennen als noch vor acht Jahren“, erklärte der Prorektor. Die Aufgaben seien klar: „Wir müssen versuchen, die Projektgeschäfte zu erhalten, denn die forschungsstarken Hochschulen werden die forschungsschwachen abhängen“, so Isfort. Das bedeute, eine Schutzstruktur aufzubauen, durchzuhalten und Vernetzung ernst zu nehmen, da man heute nicht mehr als singuläre_r Forscher_in arbeiten könne.
Ausblick
Am Ende der diesjährigen Dienstbesprechung definierte die Rektorin fünf Entwicklungsaufgaben der katho, die verstärkt in den Blick genommen werden: „Diese Entwicklungsaufgaben können nur gemeinsam gelingen. Es braucht es ein gemeinsames Commitment bei der Aufgabenverteilung und kreative Ideen. Alle sind eingeladen, sich einzubringen. Der Transferprozess des Fachbereich Theologie muss gut begleiten werden. Die Einschnitte für alle an der katho müssen gemeinsam und konstruktiv gestaltet werden. Das christliche Profil der katho soll auch in Zukunft als Markenkern sichtbar bleiben.“
Fünf Entwicklungsaufgaben der katho |
Weiterentwicklung des Studienangebots. |
Überarbeitung der Grundordnung. |
Entwicklung eines Beratungs- und Beschwerdemanagements. |
Umgang mit Fachkräftemangel auf allen Ebenen und Erhalt der Attraktivität der katho als Arbeitgeberin. |
Begleitung des Transferprozesses des Fachbereichs Theologie. |