Nachhaltigkeit an der katho
Nachhaltigkeitsstrategie der katho
Die Nachhaltigkeitsstrategie wurde am 22. Januar 2024 vom Senat der katho verabschiedet und soll damit in den nächsten Jahren vor dem Hintergrund der Sustainable Development Goals der Agenda 2030 den Orientierungsmaßstab für umfangreiche Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Bereichen Lehre, Forschung und Transfer sowie Verwaltung und Campus setzen.
Im Schwerpunkt geht es dabei um folgende Punkte:
- Nachhaltigkeit als Thema in den Studiengängen der katho curricular zu verankern, z.B. in transdisziplinären oder eigenständigen Lehrveranstaltungen und Studierendenprojekten
- Nachhaltigkeitsforschung mit speziellem Fokus auf sozialer Nachhaltigkeit strategisch zu fördern und Forschungs- und Transferstrukturen langfristig anzulegen
- konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Handlungsfeldern Beschaffung, Beschäftigung, Gebäudebewirtschaftung, Mobilität und Green IT umzusetzen (z.B. Bezug von erneuerbaren Energien, Einsatz ressourcensparender Technologien, Einkauf nachhaltiger und sozialverträglicher Produkte)
Für die Koordination dieser vielfältigen Nachhaltigkeitsprozesse wurde ein neues Referat für Nachhaltigkeitsmanagement in der Zentralverwaltung der katho geschaffen.
Aktivitäten an den vier katho-Standorten
Nachhaltigkeit am Standort Aachen
Nachhaltigkeit hat an unserer Abteilung in Aachen einen wichtigen Stellenwert und wird auch bei der zukünftigen Standortentwicklung über mehrere Wege angestrebt.
Im Bereich Beschaffung werden Produkte und Dienstleistungen von nachhaltigen Lieferanten bevorzugt. Dies umfasst den Einkauf von fair gehandelten Produkten (die Abteilung ist seit 2018 für ihr Engagement für den Fairen Handel als Fair Trade University ausgezeichnet), umweltfreundlichen Materialien (z. B. Produkte mit blauem Engel-Gütesiegel) und energieeffizienten Geräten (Stand-By-Modus, Energieklassen).
Im Bereich der Umweltbildung und Forschung wird seit mehreren Jahren durch die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in Lehrpläne und Forschungsaktivitäten sowie einem Arbeitskreis Umwelt mit Workshops und Ideen zur Nachhaltigkeitsentwicklung das Bewusstsein für Umweltfragen gestärkt sowie innovative Lösungen entwickelt. Hierdurch werden nachhaltige Verhaltensweisen unter Studierenden und Mitarbeitenden gefördert – zusätzliche Informationskampagnen, Veranstaltungen und praktische Initiativen (z. B. Kleiderbörse) komplettieren ein nachhaltiges Campusleben. Ständiges Ziel ist die weitere Reduzierung von Abfall, die Förderung von Recycling (Papier, gelbe Tonne und Restmüll findet an der Abteilung Aachen statt) sowie die Nutzung von wiederaufladbaren Akkus statt Batterien.
Die Förderung von Fahrradnutzung durch Fahrradparkplätze, gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und Förderung von Elektromobilität kann dazu beitragen, die Emissionen zu verringern im Sinne einer nachhaltigen Mobilität. Geplant ist die Einrichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge und die Anschaffung eines Lasten-E-Bikes für die gemeinsame Nutzung durch Mitarbeitende, um Anschaffungen zu tätigen. Darüber hinaus sind Mitarbeitende angehalten, Dienstreisen bevorzugt mit dem ÖPNV zu erledigen.
Eine nachhaltige Campusentwicklung wird durch energieeffiziente Sanierung (dort, wo Denkmalschutz dies nicht verhindert) sowie modernes Energiemanagement zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks erzielt. Die Integration erneuerbarer Energien, die Nutzung von umweltfreundlichen Baumaterialien und die Förderung von Energiesparmaßnahmen sind nur einige Beispiele. Im Jahr 2023 und Anfang 2024 wurde in den meisten Seminarräumen und Büros Neonröhren durch energiesparende LED-Panels ausgetauscht. Home-Office bis zu 50 Prozent, Bereitstellung von Mineralwasser über Wasserspender, Einsatz von Präsenzmeldern in öffentlichen Bereichen sind weitere Elemente in diesen Bereichen.
Im IT-Bereich findet eine Servervirtualisierung statt. Dort, wo früher viele Hardwareserver standen, sind heute nur wenige Hardwareserver in Betrieb, da die meisten Systeme virtuell laufen. Der Einsatz von stromsparenden Notebooks, der teilweise Kauf von refurbished/gebrauchten Systemen, das automatische Ausschalten der öffentlichen PCs am Abend, der Einsatz von wenigen großen Drucksystemen anstelle von vielen einzelnen Arbeitsplatzdruckern und der möglichst lange Einsatz aller IT-Systeme sind weitere wichtige Bausteine für Nachhaltigkeit.
Im Jahr 2024 hat sich die katho in Aachen für eine ÖKO-PROFIT-Zertifizierung angemeldet. Darüber hinaus wurde im April der Klimastadtvertrag unterzeichnet und sich damit gemeinsam mit 135 anderen lokalen Unternehmen, Vereinen, Hochschulen und anderen Akteuren freiwillig dazu verpflichtet, Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen umzusetzen.
Nachhaltigkeit am Standort Köln
Insbesondere seit der Planung und Umsetzung des neuen Anbaus am Standorts Köln spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle im Gebäudemanagement des Standorts. Folgende Maßnahmen sind dabei hervorzuheben:
Photovoltaik-Anlage
- Die Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf dem Dach des Kölner Altbaus wird voraussichtlich im Herbst 2024 in Betrieb gehen
- Es handelt sich bei der PV_Anlage um eine 49,41 kWp-Anlage mit 122 PV-Modulen
- Die Installation und Inbetriebnahme der PV-Anlage ist das Ergebnis eines längeren, aufwändigen Prozesses von ca. 1,5 Jahren. Teil des Prozesses waren z.B. ein externes Gutachten zur Statik und Traglast des Daches in Köln sowie die Klärung einiger behördlicher Dinge.
- Nach Inbetriebnahme wird der Stromverbrauch am Standort Köln zunächst soweit wie möglich durch den von der PV-Anlage generierten Strom abgedeckt. An Tagen mit geringem Stromverbrauch (wie z.B. Wochenenden, Feiertagen) wird die katho voraussichtlich Strom aus der PV-Anlage ins Stromnetz einspeisen können.
E-Ladesäuleninfrastruktur
- Die neue E-Ladesäuleninfrastruktur am Standort Köln umfasst eine bereits bestehende Wallbox sowie zwei zusätzliche Ladesäulen, die voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb gehen.
- Die E-Ladesäulen werden für alle Beschäftigten der katho zur Verfügung stehen, sie sind nicht-öffentlich.
- Die E-Ladesäulen sind Teil eines katho-weiten Umsetzungsprozesses, bis Mitte 2025 sollen an allen katho-Standorten E-Ladesäulen zur Verfügung stehen.
Sonstige Maßnahmen
- Diverse Nachhaltigkeitsmaßnahmen beim Neubau: LED-Beleuchtung, Präsenzmelder, begrünte Dachterassen / Dächer, Fahrradparksystem in der Tiefgarage des Neubaus
- Einführung von Mülltrennung am gesamten Standort
Nachhaltigkeit am Standort Münster
Die Abteilung Münster der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) fördert das nachhaltige Handeln als integralen Bestandteil ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. Bereits seit 2016 werden fortlaufend Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt. Diese beziehen sich sowohl auf das Gebäude, das Beschaffungswesen und die Förderung einer nachhaltigen Mobilität als auch auf die Einbeziehung des Themas Nachhaltigkeit in die Lehre.
Diverse Nachhaltigkeitsmaßnahmen am Standort
Im Jahr 2016/2017 hat die Abteilung Münster am Projekt Ökoprofit der Stadt Münster teilgenommen und wurde 2017 als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet. Hier folgt eine kleine Auswahl von Maßnahmen, die seither umgesetzt wurden:
- Strom aus 100% erneuerbaren Energien
- Waschbare Textilhandtücher statt Einweghandtuchpapier auf den Toiletten
- Umstellung der Beleuchtung auf LED
- Wiederaufladbare Akkus statt Batterien
- Bepflanzung der Beete mit insektenfreundlichen Blumen und Pflanzen, die auch die zunehmende Trockenheit vertragen
- Verwendung von Papier mit dem Umweltzeichen Blauer Engel
- Kauf von fair-trade-Kaffee, Abschaffung der Coffee-to-go-Einwegbecher in der Mensa
- Parkplatz für ein öffentlich buchbares Lastenfahrrad
- Ausleihbares Dienstfahrrad
Im Februar 2024 unterschrieb die katho zusammen mit zahlreichen weiteren Münsteraner Organisationen den Klimastadtvertrag der Stadt Münster und verpflichtete sich damit, einen Beitrag zum Klimaschutz in der Stadt zu leisten.
Im Mai 2024 nahm die katho erstmals mit einem Team am STADTRADELN teil. Mitarbeitende der katho legten dabei in drei Wochen insgesamt 3486 km mit dem Fahrrad zurück.
Nachhaltigkeitsforschung
Seit 2023 arbeiten Mitarbeitende an dem Forschungsprojekt „SUNRISE LAB“, das gemeinsam mit der Universität Münster und der FH Münster durchgeführt wird. Dabei wird untersucht, wie die Hochschulen in Münster nachhaltiger gestaltet werden können. Die Hochschulen setzen auf die Etablierung von mindestens fünf Reallaboren als zentrales Instrument. Diese Reallabore sollen dazu dienen, unter kontrollierten Bedingungen gemeinsam mit verschiedenen Akteur_innen konkrete Projektideen umzusetzen und die Transformation zu nachhaltigen Hochschulen zu fördern. Das Reallabor an der katho beschäftigt sich mit Bildung und Beratung zu Maßnahmen, die gleichzeitig gesundheitsförderlich und nachhaltig sind.
Nachhaltigkeit in der Lehre
Das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird in verschiedenen Lehrveranstaltungen aufgegriffen. Im Rahmen eines Kooperationsvertrags zwischen der katho am Standort Münster und dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen wurde der Zertifikatskurs Waldpädagogik dauerhaft etabliert. Er ermöglicht Studierenden der katho, eine studienbegleitende Qualifizierung zur „Zertifizierten Waldpädagogin“ bzw. zum „Zertifizierten Waldpädagogen“ zu absolvieren. Weitere Veranstaltungen mit Nachhaltigkeitsbezug werden unter anderem in den Modulen 15 („Ethos und Ethik“), 16 („Personalität“), 17 („Wahrnehmen und Gestalten“) und 20 („Gesundheit, Krankheit und Behinderung“) der Bachelorstudiengänge Soziale Arbeit und Heilpädagogik regelmäßig angeboten. Wiederkehrende Themen sind dabei z. B. die Ethik der Nachhaltigkeit, gesundes und nachhaltiges Verhalten, Nachhaltigkeit in Einrichtungen der Sozialen Arbeit und der Heilpädagogik, das Mensch-Natur-Verhältnis sowie Umweltbildung und -pädagogik. Im Modul 16 besteht eine Kooperation mit dem Institut für Zoologische Theologie e. V. in Münster.
Nachhaltigkeit am Standort Paderborn
Der Standort Paderborn hat 2018/2019 am Projekt Ökoprofit im Kreis Paderborn teilgenommen, wurde 2019 als Ökoprofit-Betrieb zertifiziert, 2022 rezertifiziert und ist seit 2020 Mitglied im Ökoprofit-Klub OWL. Dies ermöglicht fortlaufend die Implementierung eines Umweltmanagementsystems.
Die Abteilung hat sich zudem im Oktober 2020 einem Nachhaltigkeits CheckN auf der Grundlage der Sustainable Development Goals der UN sowie der Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse durch B.A.U.M Consult unterzogen, um zur Erreichung der SDGs beizutragen. Vielfältige Maßnahmen wurden bisher umgesetzt. Unter anderem die Installation einer Wärmepumpe, die Ausstattung mit neuster LED-Technik, die Errichtung einer Ladesäule für E-Autos neue Deckenkonstruktionen, Lastenzugerneuerung, die Umstellung auf nachhaltige Produkte, Durchführen eines Nachhaltigkeitsmarktes und die Einrichtung eines öffentlichen Fairteilers sowie eins Lerngartens.
Die Umweltchronik sowie die Umweltleitlinien finden Sie auf der Standortseite der Homepage.
Nachhaltigkeits-Impressionen vom Standort Paderborn
Auf den folgenden Bildern finden Sie Impressionen zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten am Standort Paderborn:
- Bild 1 Lerngarten: Der Lerngarten am Standort Paderborn und sein inklusives Hochbeet sind nicht nur willkommene Abwechslung zum Hörsaal, sondern auch ein wichtiges Element von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
- Bild 2 Wärmepumpe: Die Wärmepumpe des Neubaus am Standort Paderborn: ein echter Beitrag zum Klimaschutz.
- Bild 3 Fairteiler: Durch den Fairteiler werden eigene Lebensmittel für Beschäftigte und Studierende des Standorts Paderborn zur Verfügung gestellt anstatt diese wegzuwerfen.
- Bild 4: Hörsaal: Die Hörsäale am Standort Paderborn sind mit neuer, energieeffizienter LED-Medientechnik ausgestattet.
Nachhaltigkeits-Projekte in Lehre, Forschung und Transfer
Referat für Nachhaltigkeitsmanagement
Dominik Schneider
Datenschutzbeauftragter, Referent für Nachhaltigkeitsmanagement
Köln, Dezernat I - Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten