Heilpädagogik / Inklusive Pädagogik (B.A.)
Als Heilpädagog_in verändern Sie Lebensbedingungen, verringern Barrieren und ermächtigen Menschen, sodass diese ein würdiges und möglichst selbstbestimmtes Leben in einer inklusiv ausgerichteten Gesellschaft führen können. Mögliche Arbeitsfelder reichen über die gesamte Lebensspanne und betreffen Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Bildung.
Steckbrief (Auf den ersten Blick)
Abschlussgrad |
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Standort |
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Fachbereich(e) |
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Studienvariante(n) |
Vollzeitstudium in Präsenz |
Studienform |
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Regelstudienzeit |
6 Semester |
ECTS-Punkte |
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Studienbeginn |
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Bewerbungszeitraum |
01.12. – 31.05.* *mit Nachrückverfahren: Bewerbungen sind möglich bis zum 31. Mai. Bewerbungen, die danach in der Zeit vom 1. Juni bis zum 31. Juli im Bewerberportal hochgeladen werden, können berücksichtigt werden, soweit Studienplätze wieder frei werden. |
Kosten |
keine Studiengebühren, Semesterbeitrag (halbjährlich) |
Als Heilpädagog_in Teilhabe und selbstbestimmte Lebensführung ermöglichen
Getragen von der Haltung, dass jeder Mensch ein Recht auf Entwicklung und größtmögliche Teilhabe hat, betrachtet der_die Heilpädagog_in die Lebenssituation eines Menschen umfassend. Dies tut er_sie verbunden mit dem Ziel, personenzentrierte Entwicklungs-, Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten zu schaffen.
Im Mittelpunkt des Handelns stehen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die problematische oder krisenhafte Lebenssituationen erleben, die Diskriminierungen ausgesetzt sind oder deren soziale Integration und Teilhabe erschwert ist.
Sie haben die Möglichkeit, das Zertifikat Waldpädagogik zu erwerben: Durch den Besuch entsprechender Lehrveranstaltungen nehmen Sie am bundesweit anerkannten Zertifikatslehrgang Waldpädagogik teil, der in Kooperation mit Wald und Holz NRW und der Natur- und Umweltschutzakademie NRW durchgeführt wird.
Dualer Studiengang:
Ab dem Wintersemester 2025/26 bietet die katho am Standort Münster auch einen dualen Bachelor-Studiengang Heilpädagogik / Inklusive Pädagogik an. Das Studium beginnt zeitgleich an der Hochschule und in einer Praxiseinrichtung. Die Studierenden sind über das komplette sechssemestrige Studium an beiden Lernorten eingebunden.
Infoveranstaltungen
Weitere Informationen
Hintergrund
Eine der wichtigsten Aufgaben von Staat und Gesellschaft ist es, für wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Bedingungen Verantwortung zu übernehmen, die eine menschenwürdige Existenz sowie die umfassende Teilhabe und die selbstbestimmte Gestaltung von Freiheits- und Handlungsspielräumen ermöglichen. Gleichzeitig sind Staat und Gesellschaft für den Abbau jener Bedingungen verantwortlich, die genau das gefährden: Zum Beispiel materielle Armut, Ausgrenzung oder Bildungsbenachteiligung.
Das Ziel der Heilpädagogik ist es, (inklusive) Bedingungen für umfassende Teilhabe zu sichern oder wiederherzustellen, so dass ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben möglich ist. Ihr Berufsbild hat sich aus der inzwischen mehr als 200jährigen Geschichte pädagogisch motivierter Erziehungs- und Behindertenhilfe entwickelt. Studium, Lehre, Wissenschaft und Praxis haben in der Heilpädagogik stets einen soziohistorischen, kulturellen und gesellschaftlichen Bezug.
Studienziele
Während Ihres Studiums erwerben Sie folgende Kompetenzen in den Bereichen Wissen, Können und Haltung:
- Sie besitzen wissenschaftlich fundierte, berufsorientierte Kenntnisse aus der Allgemeinen und der Speziellen Heilpädagogik.
- Sie können Gegebenheiten heilpädagogischer Praxis umfassend beschreiben, genau analysieren und wirksame Handlungskonsequenzen entwickeln.
- Sie können problem- und personenangemessene Konzepte für konkrete Aufgaben der Heilpädagogik auf Basis wissenschaftlicher Theorien entwickeln.
- Sie können mit komplexen Anforderungen der Berufspraxis angemessen umgehen, die Komplexität von Handlungssituationen bewältigen und erwerben Kompetenzen, um auch in Krisensituationen entscheidungs- und handlungsfähig zu bleiben.
- Sie sind in der Lage, Probleme und Aufgaben in den Feldern der Heilpädagogik mit Methoden wissenschaftlicher Forschung zu durchdringen und angemessene Konsequenzen ziehen.
Studieninhalte
Die Studieninhalte sind in fünf Bereiche eingeteilt:
- Heilpädagogik als Praxis, Profession und Wissenschaft: In der Studieneingangsphase lernen Sie ausgewählte soziale und heilpädagogische Praxisfelder kennen, deren Themen, Adressat_innen, Rahmenbedingungen und die gelebte Praxis. Sie üben Formen und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens ein, wie zum Beispiel die Literaturrecherche, die Problemanalyse, die schriftliche Darstellung und die Präsentation von Ergebnissen. Ebenso führen Sie in Gruppen kleine Forschungsprojekte zu heilpädagogischen Fragestellungen durch. Darüber hinaus erwerben Sie ein Grundlagenwissen über die Heilpädagogik als sozio-historische Praxis der Behinderten- und Erziehungshilfe sowie der Rehabilitation als eigenständige Profession und als Fachwissenschaft. Sie lernen die Geschichte der Heilpädagogik, ihre Aufgaben und Ziele sowie Handlungsfelder, Organisation, Theorien und Konzepte heilpädagogischer Praxis kennen.
- Heilpädagogisches Denken und Handeln: In Verbindung mit Praxisprojekten und Praktika üben Sie konkrete Handlungskompetenzen ein. Sie erwerben Fachkenntnisse über heilpädagogische Diagnostik und methodische Schlüsselqualifikationen wie zum Beispiel Kommunikationsfähigkeit, Beratungs- und Gesprächskompetenzen. (Heilpädagogische) Methoden werden in Seminaren vermittelt und durch Praxishandeln erprobt: bspw. tiergestützte Intervention, heilpädagogisches Spiel, Psychomotorik, Sozialraumanalyse, Persönliche Zukunftsplanung oder Unterstützte Kommunikation. Die Prävention sexualisierter Gewalt in verschiedenen Kontexten spielt ebenso eine große Rolle.
- Gesellschaftliche und normative Grundlagen und Rahmenbedingungen: In der Heilpädagogik werden Mitarbeiter_innen häufig mit moralischen, existenziellen und spirituellen Grundfragen konfrontiert. Daher geht es in Ihrem Studium auch um das notwendige philosophische, theologische und anthropologische Orientierungs- und Reflexionswissen. Das ermöglicht Ihnen einerseits, eigenständig und verantwortlich Urteile zu bilden, aber auch eine berufsethische Orientierung zu entwickeln und sich mit den grundlegenden Werten, Normen und Maximen der Profession zu identifizieren. Darüber hinaus steht der Mensch als soziales Wesen, als Mitglied einer Gesellschaft und Gemeinschaft, als Rechtssubjekt und Bürger_in im Mittelpunkt dieses Studienbereichs. Sie lernen, politisch zu urteilen, anwaltschaftliches Engagement wahrzunehmen und sozialpolitisch im Interesse der Adressat_innen der Heilpädagogik zu intervenieren.
- Grundlagen menschlicher Existenz und Entwicklung: Im Mittelpunkt dieses Inhaltsbereichs steht das Individuum mit seiner Entwicklung im Lebenslauf, in den Sozialräumen, die Einfluss auf Entwicklung nehmen, den möglichen Problemen und/oder Beeinträchtigungen. Sie lernen, Entwicklungs-/Lernprozesse und Lebenslagen von Klient_innen einzuordnen, Beeinträchtigungen zu erkennen und den Einfluss von Umweltfaktoren zu erfassen. Auf dieser Grundlage gestalten Sie in Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften Prozesse der Beratung, Unterstützung und Förderung und minimieren Teilhabebarrieren.
- Konzepte in der Eingliederungshilfe / Kinder- und Jugendhilfe: Diesen Inhaltsbereich erarbeiten Sie sich in Form der Praxisphase II im 5. Semester. Wir bieten eine umfangreiche digitale Praxisstellendatenbank, die Ihnen hilft, die für Sie passende Praxisstelle zu finden. Hier begleiten Sie – unter Anleitung – Klient_innen in einem heilpädagogischen Praxisfeld, wenden exemplarisch erlernte Methoden an und verknüpfen Theorie- und Handlungswissen zu einem Handlungskonzept. Ihr Konzept nimmt dabei die konkrete Situation und Bedarfslage einer Person oder einer Personengruppe und ihres Umfeldes sowie deren Veränderbarkeit in den Blick. Die Praxisphase umfasst 100 Arbeitstage in einer Praxiseinrichtung und wird durch begleitende Seminare unterstützt. Parallel haben Sie die Chance, Ihre Erfahrungen im Rahmen einer Gruppensupervision zu reflektieren; dabei setzen Sie sich mit den Beziehungskonstellationen und Organisationsdynamiken in der Praxis auseinander.
Der Studiengang Heilpädagogik / Inklusive Pädagogik (B.A.) beginnt in der Regel jeweils im September zum Wintersemester und findet am Standort Münster statt. Die Regelstudienzeit beträgt, einschließlich der Prüfungszeit, sechs Semester (3 Jahre).
Bei uns ist eine persönliche Arbeits- und Lernatmosphäre selbstverständlich und leitend für Ihr gesamtes Studium. Die Begegnung zwischen Lehrenden und Studierenden hat einen hohen Stellenwert. Von Beginn an werden Sie von den Lehrenden durch Ihr Studium begleitet. Studierende der höheren Semester sind daran aktiv beteiligt. Es ist der Hochschule und den Mitarbeitenden ein Anliegen, Sie zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Bei aufkommenden Schwierigkeiten oder zeitweise belastendenen Lebenssituationen können in individuellen Gesprächen passende Lösungen gefunden werden.
Der Studiengang ist in Modulen organisiert, die inhaltlich auf die Studiengangsziele ausgerichtet sind und flexible Studienmodelle ermöglichen z.B. über Anteile von Blended Learning. Es gibt Pflichtmodule und Wahlpflichtmodule. Ferner beinhaltet das Studium begleitete Praxisphasen, die in der näheren Umgebung, ganz Deutschland oder dem Ausland realisiert werden können. Das Studium endet mit dem erfolgreichen Abschluss aller Module und dem Verfassen der Bachelor-Arbeit.
Die Lehrveranstaltungen werden in methodisch vielfältigen und abwechslungsreichen Formen durchgeführt: Projekte, Seminare, Übungen Praktika, Exkursionen, Vorlesungen, Supervision. Detaillierte Informationen zu Modulstruktur finden Sie im Modulhandbuch.
Der Bachelor-Abschluss (B. A.) ist ein berufsqualifizierender und international anerkannter Hochschulabschluss. Nach erfolgreichem Studium erhalten die Absolvent_innen die staatliche Anerkennung. Der Abschluss ermöglicht den Zugang zu einem Masterstudiengängen. Eine anschließende Promotion ist eine Möglichkeit für den weiteren beruflichen Werdegang. Auch hier bieten wir Beratungs- und Unterstützungsstrukturen an.
Praxisbezogene Studien- und Projektphasen sind ein Kernbestandteil dieses Studiums. Denn Praxisanteile, die damit ermöglichte (Selbst-)Erfahrung und die Anwendung der erworbenen Handlungskompetenzen sind unverzichtbar. Zwei Praxisphasen sind in das Studium integriert: Das „Studieneingangsprojekt" in der Studieneingangsphase und das „Praxissemester“ im fünften Semester.
Im Studieneingangsprojekt führen Sie in Kooperation mit einem/einer Praxispartner_in ein kleines Forschungsprojekt durch, das eine zentrale Fragestellung zur Theorie und Praxis der Heilpädagogik berührt. Als Studierende_r formulieren Sie sinnvolle Projektziele, recherchieren den Stand der Forschung in dem jeweiligen Feld und entwickeln konkrete Arbeitspläne und Methoden für die Forschungsprojektbearbeitung und die Evaluation. Abschließend dokumentieren und präsentieren Sie Ihre Ergebnisse. Durch diesen Studieneinstieg eignen Sie sich eine Haltung forschenden Lernens an und entwickeln eigenständig unter Anleitung in den Seminaren Problemlösungsstrategien für komplexe Anforderungen in der Praxis.
Im Praxissemester erproben Sie Erlerntes und reflektieren Ihr Handeln in begleitenden Seminaren und Supervisionsgruppen. In einem selbst gewählten Handlungsfeld wenden Sie Ihr spezifisches Wissen zur konkreten Ausgestaltung heilpädagogischer Begleitung an. Das Praxissemester kann in ganz Deutschland und auch im Ausland stattfinden. Wenn Sie während des Praxissemesters weiterhin einer Berufstätigkeit nachgehen möchten, unterstützen wir bei der Realisierung gerne. Unsere Praxispartner_innen bieten vermehrt eine Vergütung der Praxisphase an.
Weiterführende Informationen zu Praxisbezügen finden Sie auf der Praxisseite des Fachbereichs Sozialwesen Münster.
Beispielhafte Tätigkeitsfelder
Heilpädagogische Begleitung von Kindern und ihren Familien im Rahmen von Frühförderung
Ihre Aufgabe als Heilpädagog_in in der heilpädagogischen oder interdisziplinären Frühförderung kann sich von der Entwicklungsdiagnostik und Begleitung eines Kindes mit schwerster Behinderung in enger Kooperation mit der Physiotherapeutin oder Ergotherapeutin, über eine Angebotsplanung für ein entwicklungsverzögertes Kind, bis hin zu einer differenzierten Beratung der Eltern über entwicklungsanregende, häusliche Lernumgebungen erstrecken. In der Umsetzung kann dies zum Beispiel heißen, dass Sie Angebote im Bereich der Basalen Stimulation planen, um die Wahrnehmung des Kindes zu fördern. Auch die Entwicklung eines guten Unterstützungsnetzwerks für die Familie gehört zum Aufgabenspektrum von Heilpädagog_innen in der Frühförderung.
Heilpädagogische Begleitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen
In einer Kita kann u.a. die Begleitung von Kindern mit traumatisierenden Erfahrungen Teil Ihrer Arbeit sein. Sie beobachten Kinder, deren Verhalten vielleicht aus der Außenperspektive kaum verständlich erscheint. Ihre Aufgabe als Heilpädagog_in ist es, zu versuchen, das Kind mit seinem aktuellen Verhalten zu verstehen bzw. sich dem Verstehen anzunähern. Dies tun Sie, indem Sie das Kind in Alltagssituationen beobachten, sich mit der Lebensgeschichte auseinandersetzen, das Umfeld analysieren und passgenaue Angebote entwickeln. Konkret kann dies bedeuten, dass Sie mithilfe eines diagnostischen Beobachtungsbogens Verhalten beobachten, in die Biografiearbeit mit dem Kind und seinem Umfeld gehen und Angebote im Bereich der heilpädagogischen Spieltherapie gestalten.
Heilpädagogische Begleitung von Menschen ohne verständliche Lautsprache
Ein weiteres Arbeitsfeld kann die Unterstützung eines Menschen ohne verständliche Lautsprache und seines Umfeldes darstellen. Ziel der heilpädagogischen Begleitung ist hier die Ermöglichung von mehr Kommunikation, um Teilhabepotentiale zu entwickeln. Besonders Menschen, die sich verbal nicht äußern können oder sich auf eine andere Art und Weise (z.B. Gestik, Mimik, Laute) ausdrücken, sind grundlegend darauf angewiesen, dass ihnen Kommunikation zugetraut wird und Hilfsmittel/andere Wege zur Verfügung gestellt werden, mit denen sie sich verständigen können. Mittels Kompetenzen aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation erfassen Sie als Heilpädagog_in die kommunikativen Möglichkeiten eines Menschen und stellen geeignete Hilfsmittel bereit. Sie erarbeiten z.B. gemeinsam mit der Person und deren Umfeld Piktogramme, auf die sie in ihrem Alltag zurückgreifen und mit deren Hilfe sie sich ausdrücken kann.
Heilpädagogische Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Familien in der (inklusiven) Kinder- und Jugendhilfe
Die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe ist ein weiteres Arbeitsfeld, in dem die Heilpädagogik/Inklusive Pädagogik stark verankert ist, z.B. im Bereich der Begleitung von Pflegefamilien, die Kinder mit Behinderungen aufnehmen. Durch die aktuelle Gesetzesreform in diesem Bereich, die für die Zukunft eine inklusive Ausgestaltung aller Angebote und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe fordert, wird sich der Bedarf an heilpädagogischen Fachkräften in diesem Bereich in den nächsten Jahren noch deutlich erweitern. Die Arbeitsfelder reichen von der Familienberatung über die sozial-/heilpädagogische Familienhilfe über den (inklusiven) Kinderschutz und den Bereich der stationären Kinder- und Jugendhilfe bis hin zur Netzwerkarbeit und zum umfassenden Case Management für Familien in besonderen Lebenssituationen.
Heilpädagogische Tätigkeitsfelder im Gesundheitsbereich
Sowohl in Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxen als auch Kliniken ergänzen Heilpädagog_innen die Arbeit von Psychotherapeut_innen, indem sie Gruppenangebote für Kinder im Krankenhaus gestalten, mit einzelnen Kindern psychomotorisch oder kunsttherapeutisch arbeiten oder sie in der Spieltherapie begleiten. In manchen Krankenhäusern sind Heilpädagog_innen auf der Kinderstation oder der Neonatalogie tätig oder in der Frührehabilitation von Kindern nach schweren Erkrankungen oder Verletzungen. Auch für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in akuten oder chronischen Krankheitsphasen oder in der palliativen Versorgung am Lebensende können Heilpädagog_innen wichtige ergänzende Begleiter_innen neben der medizinischen Behandlung sein.
Heilpädagogische Begleitung von Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit
Ein großes Handlungsfeld der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik ist außerdem die Begleitung von Menschen mit Behinderungen in Wohnsettings. Dies kann bedeuten, dass Sie bspw. durch die Leitung eines Teams einer Wohngruppe Menschen in einer besonderen Wohnform dabei unterstützen, möglichst selbstbestimmt und selbstwirksam ihren Alltag zu bewältigen. Hier kann es u.a. zu Ihren Aufgaben gehören, gemeinsam mit dem Menschen den Alltag zu planen, zu überlegen, welche Freizeitwünsche bestehen und welche Unterstützung für die Teilnahme an Angeboten benötigt wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sie als Heilpädagog_in Barrieren identifizieren, Veränderungsbedarfe formulieren sowie Umsetzungsmöglichkeiten planen und realisieren. Netzwerk- und sozialraumorientiert begleiten Sie Menschen in ihrer Teilhabe- und persönlichen Zukunftsplanung.
Im Bachelorstudiengang der katho werden Handlungsansätze, Konzepte, Interventionsformen und Methoden der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik gelehrt. Sie entwickeln bzw. festigen eine menschenrechtsbasierte Haltung, ein Verständnis für inklusive, förderliche Bedingungen und lernen, Teilhabepotentiale zu erkennen und Möglichkeiten zu schaffen. Für den Aufbau dieser Kompetenzen wird auch auf andere Fachgebiete (z.B. Medizin, Soziologie, Psychologie, Recht, Ethik, Politik) und deren Ergebnisse, Perspektiven sowie Methoden zurückgegriffen.
Heilpädagogische Tätigkeit in der Schule
Eine zunehmende Rolle spielt auch das Handlungsfeld Schule. Als Heilpädagoge/Heilpädagogin gestalten Sie entwicklungsförderliche Bildungsprozesse und beraten Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und Schüler_innen in Krisensituationen, in der Gestaltung barrierefreier Kommunikation, zu Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten oder in Fragen sozial-emotionaler Teilhabe.
Sie begleiten Schüler_innen in Übergangsprozessen, beispielsweise von der KiTa in die Schule oder beim Übergang in den Beruf. Sie unterstützen Lehrkräfte in der Unterrichtstätigkeit, indem Sie bei der Planung und Durchführung gezielter Unterstützungsmaßnahmen in innerer und äußerer Differenzierung mitwirken oder Förderpläne bzw. spezifische Unterrichtsmaterialien erstellen. Auch im Handlungsfeld Schule entwickeln Sie barrierearme, teilhabeförderliche Strukturen in Kooperation und enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften und anderen verantwortlichen Akteuren im Handlungsfeld.
Allgemeine Voraussetzung
Voraussetzung für alle Bachelorstudiengänge ist die Hochschulzugangsberechtigung. Diese besteht in der Regel mit Ihrer Fachhochschulreife oder Ihrer Allgemeinen bzw. fachgebundenen Hochschulreife. Sie erfüllen diese Voraussetzung aber auch mit einer Zugangsberechtigung, die von den zuständigen staatlichen Stellen als gleichwertig anerkannt wurde.
Weitere Voraussetzung
Weitere Voraussetzung ist ein Vorpraktikum (mind. 3 Monate) in einem heilpädagogischen bzw. heilpädagogisch relevanten Praxisfeld. Das Vorpraktikum gilt als erbracht, wenn Sie die Fachhochschulreife einer Fachoberschule für Gesundheit und Soziales erworben haben. Sofern das Praktikum zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht oder nicht vollständig absolviert ist, legen Sie bitte eine Vorabbescheinigung vor. Die Erfüllung ist bis zum Semesterbeginn (jeweils 1. September) möglich.
Bewerber_innen ohne Hoch- oder Fachhochschulreife, aber mit beruflicher Qualifikation
Die katho bietet auch Bewerber_innen ohne Fach-/Hochschulreife die Möglichkeit, sich um einen Studienplatz zu bewerben, wenn sie eine berufliche Bildung durchlaufen haben. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Dekanatsbüro oder das Studierendensekretariat in Münster.
Hier erzählen zwei katho-Studentinnen, warum sie sich für den Weg zum Studium nach der Ausbildung entschieden haben und was die katho so besonders macht.
Der Bewerbungszeitraum geht vom 1. Dezember bis zum 31. Mai.* Die Bewerbungen werden im Anschluss gesichtet und Sie erhalten bis Anfang Juli eine Rückmeldung.
(*mit Nachrückverfahren: Bewerbungen, die danach in der Zeit vom 1. Juni bis 31. Juli im Bewerberportal hochgeladen werden, können berücksichtigt werden, soweit Studienplätze wieder frei werden.)
Sie bewerben sich online, indem Sie sich registrieren und Ihre Unterlagen im Bewerbungsportal hochladen. Nähere Informationen finden Sie in dem Informationsblatt zur Studienplatzbewerbung des Studiengangs. Dort finden Sie auch die Kontaktdaten des Standortes Münster.
Hochschulzugangsberechtigung
Neben den genannten Zulassungsvoraussetzungen prüft die Hochschule bei internationalen Studienbewerber_innen, ob die Gleichwertigkeit der im Ausland erworbenen Hochschulzugangsberechtigung anerkannt werden kann. Ob Sie die entsprechenden Voraussetzungen für ein Studium in Deutschland erfüllen, können Sie über die Zulassungsdatenbank des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) vorab selbst überprüfen.
Sprachkenntnisse
Bei der Studienplatzbewerbung müssen Sie anhand eines der folgenden Zertifikate ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen: Test Deutsch als Fremdsprache (TestDaF), Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH-Prüfung) oder durch den Prüfungsteil Deutsch der Feststellungsprüfung. Erforderliches Sprachniveau: C1.
Weitere Informationen
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Studierendensekretariat in Münster oder an das International Office. Weitere Informationen finden Sie auch im Themenbereich „Internationales Studium".