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Heilpädagogik / Inklusive Pädagogik (B.A.) dual

Sie wollen dazu beitragen, dass Menschen ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können? Als Heilpädagog_in ermöglichen Sie Menschen in erschwerten Lebenssituationen genau diese Teilhabe und tragen zu einer inklusiv ausgerichteten Gesellschaft bei. Profitieren Sie in unserem dualen Studiengang von einer besonders engen Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis!

Steckbrief (Auf den ersten Blick)

Steckbrief (Auf den ersten Blick)
Abschlussgrad
  • Bachelor of Arts (B.A.)
Standort
  • Münster
  • Der duale Studiengang startet im Wintersemester 2025/26 - vorbehaltlich der Akkreditierung.

Fachbereich(e)
  • Sozialwesen
Studienform
  • duales Studium
  • Die zu absolvierenden Praxistage werden entlohnt.

Regelstudienzeit

6 Semester

ECTS-Punkte
  • 180
Studienbeginn
  • Wintersemester
Bewerbungszeitraum

01.12. - 31.03.

Kosten

keine Studiengebühren, Semesterbeitrag (halbjährlich)

Kooperationspartner

Die Praxiseinrichtungen werden über einen Praxispool der katho vermittelt.

Drei Jahre – zwei Lernorte – ein Studium

Als Heilpädagog_in ermöglichen Sie Teilhabe und selbstbestimmte Lebensführung für Menschen in erschwerten Lebenssituationen. Sie verändern Lebensbedingungen, verringern Barrieren und ermächtigen Menschen, sodass diese ein gleichberechtigtes und selbstbestimmten Leben führen können. Mögliche Arbeitsfelder reichen über die gesamte Lebensspanne und betreffen u.a. Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Bildung und Gesundheit.

Mit dem dualen Studium an der katho erhalten Sie innerhalb von drei Jahren die theoretischen und praktischen Kompetenzen für den Beruf der Heilpädagogik / Inklusiven Pädagogik – und dies an zwei Lernorten: Ihr Studium beginnt zeitgleich an der Hochschule in Münster und in einer Praxiseinrichtung.

Während des gesamten sechssemestrigen Studiums sind Sie an beiden Lernorten eingebunden. Mit Beginn des Studiums werden so wissenschaftlich fundiertes Wissen und Handlungsmöglichkeiten und Handlungsanforderungen der Praxis eng aufeinander bezogen. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxisstelle werden Sie in Ihrem Professionalisierungsprozess intensiv begleitet.

Die besondere Qualität im dualen Studiengang der katho

Während des gesamten Studiums vertiefen Sie die an der Hochschule erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten am Lernort Praxis. Ein Kernstück des dualen Studiums sind die Studienprojekte. Die Studierenden sind während des gesamten Studiums mindestens 1-2 Tage pro Woche in der gewählten kooperierenden Praxiseinrichtung. Dort werden die Inhalte des Studiums durch konkrete Handlungsbezüge reflektiert und gefestigt. Zugleich gestalten Sie die professionelle Praxis an Ihrem Lernort aktiv mit.

 

In den Transferwerkstätten verbinden sich die theoretischen Inhalte mit den Erfahrungen aus der Praxis, wodurch Sie Ihre Lernerfahrungen an beiden Lernorten sofort aufeinander beziehen und Spannungsfelder zwischen Theorie und Praxis reflektieren können. 

 

Im Transferzirkel für den Studiengang Heilpädagogik / Inklusve Pädagogik dual sorgen Studierende, Lehrende und Praxisvertreter_innen  an der Nahtstelle zwischen Hochschule und Praxis gemeinsam für die Qualitätssicherung. Darüberhinaus engagieren sich Studierende in weiteren Gremien der katho, um unter anderem über die Gestaltung der Studiengänge mitzubestimmen.

 

In Supervisionsgruppen am Lernort Hochschule reflektieren Sie Ihre Arbeit in den Praxisstellen. Supervision ist ein elementarer Bestandteil Ihres Studiums.

 

Sie haben die Wahl zwischen zahlreichen Praxispartner_innen aus den unterschiedlichsten Handlungsfeldern der Heilpädagogik / Inklusiven Pädagogik. Eine Praxisstelle muss bei dr Bewerbung nicht nachgewiesen werden. Nach Ihrer Zulassung zum Studium gestaltet die katho ein Matchingverfahren zwischen Ihnen und den Praxiseinrichtungen. Sie können auch selbst eine Praxisstelle zur Kooperation vorschlagen.

 

Es werden 30 duale Studienplätze in der Heilpädagogik / Inklusiven Pädagogik angeboten. Studieren in persönlicher Atmosphäre ist also sehr gut möglich und wird sowohl von den Studierenden als auch unseren Lehrenden geschätzt. Ein respektvolles Miteinander, eine persönliche Atmosphäre sowie ein gutes Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden zeichnet das Studium an der katho aus. Regelmäßige Beratungsgespräche, Unterstützung bei der Organisation von Praxisphasen und die Begleitung bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten tragen zu einem positiven Lernerlebnis bei.

 

Weitere Informationen

Hintergrund

Gesellschaftlicher Auftrag

Eine der wichtigsten Aufgaben von Staat und Gesellschaft ist es, für wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Bedingungen Verantwortung zu übernehmen, die eine menschenwürdige Existenz sowie die umfassende Teilhabe und die selbstbestimmte Gestaltung von Freiheits- und Handlungsspielräumen ermöglichen. Gleichzeitig sind Staat und Gesellschaft für den Abbau jener Bedingungen verantwortlich, die genau das gefährden: Zum Beispiel materielle Armut, Ausgrenzung oder Bildungsbenachteiligung.

Berufsbild

Das Ziel der Heilpädagogik ist es, (inklusive) Bedingungen für umfassende Teilhabe zu sichern oder wiederherzustellen, so dass ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben möglich ist. Ihr Berufsbild hat sich aus der mehr als 200jährigen Geschichte pädagogisch motivierter Erziehungs- und Behindertenhilfe entwickelt. Studium, Lehre, Wissenschaft und Praxis haben in der Heilpädagogik stets einen soziohistorischen, kulturellen und gesellschaftlichen Bezug.

Zielgruppen und Aufgaben

Menschen in jeder Lebensphase

Getragen von der Haltung, dass jeder Mensch ein Recht auf Entwicklung und größtmögliche Teilhabe hat, betrachtet der_die Heilpädagog_in die Lebenssituation eines Menschen umfassend. Dies tut er_sie verbunden mit dem Ziel, personenzentrierte Entwicklungs-, Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten zu schaffen.

Im Mittelpunkt des Handelns stehen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die problematische oder krisenhafte Lebenssituationen erleben, die Diskriminierungen ausgesetzt sind oder deren soziale Integration und Teilhabe erschwert ist.

Studienbeginn und -dauer

Der Studiengang Heilpädagogik / Inklusive Pädagogik (B.A.) dual wird jährlich zum Wintersemester als Präsenzstudium angeboten. Studienbeginn ist im September. Die Regelstudienzeit beträgt, einschließlich der Prüfungszeit, sechs Semester. Ein Jahr umfasst zwei Semester, das heißt, das Studium dauert in der Regel drei Jahre.

 

Ziel

Das Studium der Heilpädagogik / Inklusiven Pädagogik vermittelt einerseits wissenschaftlich fundiertes Wissen aus der Heilpädagogik sowie aus anderen Disziplinen, die für Tätigkeiten in der heilpädagogischen Handlungsfeldern relevant sind, zum Beispiel aus den Rechtswissenschaften, der Ethik, der Psychologie, den Politikwissenschaften oder der Soziologie.

Zum anderen fördert das Studium Kompetenzen, damit Sie bezugnehmend auf soziale Problemlagen verantwortlich und professionell handeln können. Dies wird durch die Verbindung von zwei Lernorten (Hochschule und Praxis) und einem damit einhergehendem umfassenden Theorie-Praxis-Transfer erreicht.

Allgemeines Kompetenzprofil

Als Absolvent_in 

besitzen Sie umfassende und wissenschaftlich fundierte berufsorientierte Kenntnisse aus der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik;
2 können Sie Gegebenheiten heilpädagogischer Praxis umfassend beschreiben, genau analysieren und wirksame Handlungskonsequenzen entwickeln;
3 können Sie problem- und personenangemessene Konzepte für konkrete Aufgaben der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik auf Basis wissenschaftlicher Theorien entwickeln;
4 können Sie mit komplexen Anforderungen der Berufspraxis angemessen umgehen, die Komplexität von Handlungssituationen bewältigen und erwerben Kompetenzen, um auch in Krisensituationen entscheidungs- und handlungsfähig zu bleiben;
5 sind Sie in der Lage, Probleme und Aufgaben in den Feldern der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik mit Methoden wissenschaftlicher Forschung zu durchdringen und angemessene Konsequenzen ziehen.
Studieninhalte

Der Studiengang ist in Modulen organisiert, die inhaltlich auf die Studiengangsziele ausgerichtet und interdisziplinär gestaltet sind. Das Studium umfasst diese Inhalte:

Heilpädagogik / Inklusive Pädagogik als Praxis, Profession und Wissenschaft

In diesem Bereich erwerben Sie Grundlagenwissen über die Heilpädagogik/Inklusive Pädagogik als eigenständige Fachwissenschaft und Profession. Sie lernen die Geschichte der Heilpädagogik, ihre Aufgaben und Ziele sowie Handlungsfelder, Organisation, Theorien und Konzepte heilpädagogischer Praxis sowie aktuelle Entwicklung im Kontext Inklusiver Pädagogik kennen und haben die Möglichkeit, dieses Wissen mit ihren praktischen Erfahrungen zu verzahnen.

Im Studienprojekt I führen Sie im ersten Studienjahr in Gruppen kleine Forschungsprojekte zu heilpädagogisch/inklusiven Fragestellungen Ihrer Praxiseinrichtung durch. Diese Prozesse werden fachlich durch Seminare und Supervision begleitet und durch digitale Selbstlernangebote ergänzt.

In der Transferwerkstatt im ersten Semester entwickeln Sie eine erste Identität als Heilpädagoge/Heilpädagogin und lernen die Arbeit mit dem Lernportfolio kennen. Sie üben darüberhinaus Formen und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens ein, wie zum Beispiel die Literaturrecherche, die Problemanalyse, die schriftliche Darstellung und die Präsentation von Ergebnissen.

Heilpädagogisches Denken und Handeln

In diesem Bereich vertiefen Sie Ihr Wissen über teilhabeorientiertes heilpädagogisches Denken und Handeln und üben in ihrem Praxisfeld kontinuierlich konkrete Handlungskompetenzen ein. Sie erwerben Fachkenntnisse zu teilhabeorientierten Konzepten und Methoden, zur heilpädagogischen Diagnostik und zu methodischen Schlüsselqualifikationen wie zum Beispiel Kommunikationsfähigkeit, Beratungs- und Gesprächskompetenzen. (Heilpädagogische) Methoden werden in Seminaren vermittelt: bspw. tiergestützte Intervention, heilpädagogisches Spiel, Psychomotorik, Sozialraumanalyse, Persönliche Zukunftsplanung oder Unterstützte Kommunikation. Die Prävention sexualisierter Gewalt in verschiedenen Kontexten spielt ebenso eine große Rolle.

Die Thematisierung in der Transferwerkstatt im vierten Semester hilft Ihnen, die jeweilige Bedeutung für Ihr Praxisfeld einzuschätzen, diesbezügliche konkrete Fragestellungen in den Blick zu nehmen sowie darüberhinaus im Praxisfeld etablierte Verfahren in Bezug auf aktuelle Leitprämissen der Heil- bzw. inklusiven Pädagogik (u.a. Teilhabe, Inklusion, Personen- und Sozialraumorientierung) hin zu analysieren und zu reflektieren.

Im Studienprojekt II im zweiten Studienjahr lernen Sie Analyseinstrumente der Organisationsentwicklung kennen und entwickeln in enger Verzahnung mit Ihrer Praxiseinrichtung Elemente zur Weiterentwicklung der Organisation, z.B. in Bezug auf die Mitbestimmung der Klient_innen, die Erhaltung der Gesundheit von Klient_innen und Mitarbeitenden, die Entwicklung von Schutzkonzepten, etc.. Auch hier werden Sie kontinuierlich durch Seminare, Supervision und digitale Selbstlernangebote begleitet.

Gesellschaftliche und normative Grundlagen und Rahmenbedingungen 

In der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik werden Mitarbeiter_innen häufig mit moralischen, existenziellen und spirituellen Grundfragen konfrontiert. Daher geht es in Ihrem Studium auch um das notwendige philosophische, theologische und anthropologische Orientierungs- und Reflexionswissen. Das ermöglicht Ihnen einerseits, eigenständig und verantwortlich Urteile zu bilden, aber auch eine berufsethische Orientierung zu entwickeln und sich mit den grundlegenden Werten, Normen und Maximen der Profession zu identifizieren. Darüber hinaus steht der Mensch als soziales Wesen, als Mitglied einer Gesellschaft und Gemeinschaft, als Rechtssubjekt und Bürger_in im Mittelpunkt dieses Studienbereichs. Sie lernen, gesellschaftliche Prozesse zu analysieren, politisch zu urteilen, anwaltschaftliches Engagement wahrzunehmen und sozialpolitisch im Interesse der Adressat_innen der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik zu intervenieren.

In diesem Bereich sind zwei Transferwerkstätten im zweiten und fünften Semester verortet, die es Ihnen erstens ermöglichen, die Bedeutung gesellschaftlicher Strukturen und Entwicklungen für Ihr Praxisfeld zu analysieren und dort konkrete teilhabeorientierte Bedingungen zu realisieren und zweitens ethisch relevante Handlungs-, Konflikt- und Grenzsituationen in den Blick zu nehmen.

Grundlagen menschlicher Existenz und Entwicklung

Im Mittelpunkt dieses Inhaltsbereichs steht das Individuum mit seiner Entwicklung im Lebenslauf, in den Sozialräumen, die Einfluss auf Entwicklung nehmen, den möglichen Problemen und/oder Beeinträchtigungen. Sie lernen, Entwicklungs-/Lernprozesse und Lebenslagen von Klient_innen einzuordnen, Beeinträchtigungen zu erkennen und den Einfluss von Umweltfaktoren zu erfassen. Auf dieser Grundlage gestalten Sie in Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften Prozesse der Beratung, Unterstützung und Förderung und minimieren Teilhabebarrieren.

In der Transferwerkstatt im 3. Semester lernen Sie exemplarisch, eigenes Verhalten und Erleben im professionellen Entwicklungsprozess wahrzunehmen, situativ und institutionell zu verstehen und berufsbezogen seine Wirkung auf andere in sozialen Interaktionen zu reflektieren.

5

Konzepte in Handlungsfeldern der Heilpädagogik/ Inklusiven Pädagogik 

Dieser Inhaltsbereich bezieht sich auf das Studienprojekt im dritten Studienjahr. Das Projekt zielt auf den Transfer von Theoriewissen zur umfassenden Einschätzung von Bedarfslagen von Klient_innen in ihrer Lebenswelt sowie auf die Kompetenz, in komplexen Unterstützungsarrangements handlungs- und entscheidungssicher zu agieren. Parallel haben Sie auch in diesem Studienprojekt die Chance, Ihre Erfahrungen in Seminaren fachlich zu vertiefen und im Rahmen einer Supervision zu reflektieren; dabei setzen Sie sich mit den Beziehungskonstellationen und Organisationsdynamiken in der Praxis auseinander. Digitale Selbstlernangebote runden auch hier das Angebot ab.

Prüfungsformen

Folgende Prüfungsformen sind in diesem Studiengang vorgesehen:

Hausarbeiten
Lernportfolio
Klausurarbeit
4

Mündliche Prüfungen

5

Multiple-Choice-Prüfung

6

Präsentation von Projektergebnissen mit schriftlicher Dokumentation

7 Referat

Studienabschluss und staatliche Anerkennung

Das Studium endet mit dem erfolgreichen Abschluss aller Module und dem Verfassen der Bachelor-Arbeit.

Der Bachelor-Abschluss (B.A.) ist ein erster berufsqualifizierender und international anerkannter Hochschulabschluss. Nach erfolgreichem Studium erhalten Sie die staatliche Anerkennung. Der Abschluss qualifiziert zur Aufnahme eines Masterstudiums.

 

Vom ersten bis zum letzten Semester wird durch die Praxistage ein enger und kontinuierlicher Praxisbezug gewährleistet, der durch Transferwerkstätten und Studienprojekte reflektiert und vertieft wird. Als Studierende_r sind Sie während des gesamten Studiums mindestens einen Tag pro Woche in der gewählten kooperierenden Praxiseinrichtung. Dort reflektieren und festigen Sie durch konkrete Handlungsbezüge die gelernten Studieninhalte und gestalten den Lernort Praxis aktiv mit. Darüber hinaus nehmen Sie am Lernort Hochschule an einer kontinuierlichen Supervision sowie an den Transferformaten Studienprojekte, Transferwerkstätten und Transferzirkel teil.

Weiterführende Informationen zu Praxisbezügen finden Sie auf der Praxisseite des Fachbereichs Sozialwesen Münster

 

Nach dem erfolgreichen Studienabschluss an der katho haben Sie sehr gute Berufsaussichten, insbesondere durch die kontinuierliche Anbindung an eine Praxiseinrichtung schon während des Studiums. Nicht selten werden Studierende nach erfolgreichem Studienabschluss in diesen Einrichtungen übernommen.

Beispielhafte Tätigkeitsfelder

Heilpädagogische Begleitung von Kindern und ihren Familien im Rahmen von Frühförderung

Ihre Aufgabe als Heilpädagog_in in der heilpädagogischen oder interdisziplinären Frühförderung kann sich von der Entwicklungsdiagnostik und Begleitung eines Kindes mit schwerer Behinderung in enger Kooperation mit der Physiotherapeutin oder Ergotherapeutin, über eine Angebotsplanung für ein entwicklungsverzögertes Kind, bis hin zu einer differenzierten Beratung der Eltern über entwicklungsanregende, häusliche Lernumgebungen erstrecken. In der Umsetzung kann dies zum Beispiel heißen, dass Sie Angebote im Bereich der Basalen Stimulation planen, um die Wahrnehmung des Kindes zu fördern. Auch die Entwicklung eines guten Unterstützungsnetzwerks für die Familie gehört zum Aufgabenspektrum von Heilpädagog_innen in der Frühförderung.

Heilpädagogische Begleitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen

In einer Kita kann u.a. die Begleitung von Kindern mit traumatisierenden Erfahrungen Teil Ihrer Arbeit sein. Sie beobachten Kinder, deren Verhalten vielleicht aus der Außenperspektive kaum verständlich erscheint. Ihre Aufgabe als Heilpädagog_in ist es, zu versuchen, das Kind mit seinem aktuellen Verhalten zu verstehen bzw. sich dem Verstehen anzunähern. Dies tun Sie, indem Sie das Kind in Alltagssituationen beobachten, sich mit der Lebensgeschichte auseinandersetzen, das Umfeld analysieren und passgenaue Angebote entwickeln. Konkret kann dies bedeuten, dass Sie mithilfe eines diagnostischen Beobachtungsbogens Verhalten beobachten, in die Biografiearbeit mit dem Kind und seinem Umfeld gehen und Angebote im Bereich der heilpädagogischen Spieltherapie gestalten.

Heilpädagogische Begleitung von Menschen ohne verständliche Lautsprache

Ein weiteres Arbeitsfeld kann die Unterstützung eines Menschen ohne verständliche Lautsprache und seines Umfeldes darstellen. Ziel der heilpädagogischen Begleitung ist hier die Ermöglichung von mehr Kommunikation, um Teilhabepotentiale zu entwickeln. Besonders Menschen, die sich verbal nicht äußern können oder sich auf eine andere Art und Weise (z.B. Gestik, Mimik, Laute) ausdrücken, sind grundlegend darauf angewiesen, dass ihnen Kommunikation zugetraut wird und Hilfsmittel/andere Wege zur Verfügung gestellt werden, mit denen sie sich verständigen können. Mittels Kompetenzen aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation erfassen Sie als Heilpädagog_in die kommunikativen Möglichkeiten eines Menschen und stellen geeignete Hilfsmittel bereit. Sie erarbeiten z.B. gemeinsam mit der Person und deren Umfeld Piktogramme, auf die sie in ihrem Alltag zurückgreifen und mit deren Hilfe sie sich ausdrücken kann.

Heilpädagogische Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Familien in der (inklusiven) Kinder- und Jugendhilfe

Die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe ist ein weiteres Arbeitsfeld, in dem die Heilpädagogik/Inklusive Pädagogik stark verankert ist, z.B. im Bereich der Begleitung von Pflegefamilien, die Kinder mit Behinderungen aufnehmen. Durch die aktuelle Gesetzesreform in diesem Bereich, die für die Zukunft eine inklusive Ausgestaltung aller Angebote und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe fordert, wird sich der Bedarf an heilpädagogischen Fachkräften in diesem Bereich in den nächsten Jahren noch deutlich erweitern. Die Arbeitsfelder reichen von der Familienberatung über die sozial-/heilpädagogische Familienhilfe über den (inklusiven) Kinderschutz und den Bereich der stationären Kinder- und Jugendhilfe bis hin zur Netzwerkarbeit und zum umfassenden Case Management für Familien in besonderen Lebenssituationen.

Heilpädagogische Tätigkeitsfelder im Gesundheitsbereich

Sowohl in Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxen als auch Kliniken ergänzen Heilpädagog_innen die Arbeit von Psychotherapeut_innen, indem sie Gruppenangebote für Kinder im Krankenhaus gestalten, mit einzelnen Kindern psychomotorisch oder kunsttherapeutisch arbeiten oder sie in der Spieltherapie begleiten. In manchen Krankenhäusern sind Heilpädagog_innen auf der Kinderstation oder der Neonatalogie tätig oder in der Frührehabilitation von Kindern nach schweren Erkrankungen oder Verletzungen. Auch für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in akuten oder chronischen Krankheitsphasen oder in der palliativen Versorgung am Lebensende können Heilpädagog_innen wichtige ergänzende Begleiter_innen neben der medizinischen Behandlung sein.

Heilpädagogische Begleitung von Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit

Ein großes Handlungsfeld der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik ist außerdem die Begleitung von Menschen mit Behinderungen in Wohnsettings. Dies kann bedeuten, dass Sie bspw. durch die Leitung eines Teams einer Wohngruppe Menschen in einer besonderen Wohnform dabei unterstützen, möglichst selbstbestimmt und selbstwirksam ihren Alltag zu bewältigen. Hier kann es u.a. zu Ihren Aufgaben gehören, gemeinsam mit dem Menschen den Alltag zu planen, zu überlegen, welche Freizeitwünsche bestehen und welche Unterstützung für die Teilnahme an Angeboten benötigt wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sie als Heilpädagog_in Barrieren identifizieren, Veränderungsbedarfe formulieren sowie Umsetzungsmöglichkeiten planen und realisieren. Netzwerk- und sozialraumorientiert begleiten Sie Menschen in ihrer Teilhabe- und persönlichen Zukunftsplanung.

Im Bachelorstudiengang der katho werden Handlungsansätze, Konzepte, Interventionsformen und Methoden der Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik gelehrt.  Sie entwickeln bzw. festigen eine menschenrechtsbasierte Haltung, ein Verständnis für inklusive, förderliche Bedingungen und lernen, Teilhabepotentiale zu erkennen und Möglichkeiten zu schaffen. Für den Aufbau dieser Kompetenzen wird auch auf andere Fachgebiete (z.B. Medizin, Soziologie, Psychologie, Recht, Ethik, Politik) und deren Ergebnisse, Perspektiven sowie Methoden zurückgegriffen.

Heilpädagogische Tätigkeit in der Schule

Eine zunehmende Rolle spielt auch das Handlungsfeld Schule. Als Heilpädagoge/Heilpädagogin gestalten Sie entwicklungsförderliche Bildungsprozesse und beraten Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und Schüler_innen in Krisensituationen, in der Gestaltung barrierefreier Kommunikation, zu Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten oder in Fragen sozial-emotionaler Teilhabe.

Sie begleiten Schüler_innen in Übergangsprozessen, beispielsweise von der KiTa in die Schule oder beim Übergang in den Beruf. Sie unterstützen Lehrkräfte in der Unterrichtstätigkeit, indem Sie bei der Planung und Durchführung gezielter Unterstützungsmaßnahmen in innerer und äußerer Differenzierung mitwirken oder Förderpläne bzw. spezifische Unterrichtsmaterialien erstellen. Auch im Handlungsfeld Schule entwickeln Sie barrierearme, teilhabeförderliche Strukturen in Kooperation und enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften und anderen verantwortlichen Akteuren im Handlungsfeld.


Masterstudium

Sie haben auch die Möglichkeit, an das Bachelorstudium Heilpädagogik / Inklusive Pädagogik dual ein weiterführendes berufsbegleitendes Masterstudium mit dem Schwerpunkt Inklusion und Teilhabe in Sozialräumen gestalten anzuschließen. Dieses Masterstudium bereitet auf Tätigkeiten in der Gestaltung von Gemeinwesen und Organisationen, der Leitung und Anleitung von Mitarbeitenden, der sozialpolitischen Vertretung und der Gestaltung partizipativer Prozesse vor und wird ebenfalls an der katho in Münster angeboten.

Studierende erwerben mit dem Masterabschluss den Zugang zum höheren Dienst in der öffentlichen Verwaltung. Der Masterabschluss und die im Studium erworbenen Forschungskompetenzen ebnen ihnen außerdem den Weg in eine wissenschaftliche Laufbahn, indem sie die Zugangsberechtigung zu einem Promotionsstudium erwerben.

Allgemeine Voraussetzung

Voraussetzung für alle Bachelorstudiengänge ist die Hochschulzugangsberechtigung. Diese besteht in der Regel mit Ihrer Fachhochschulreife oder Ihrer Allgemeinen bzw. fachgebundenen Hochschulreife. Sie erfüllen diese Voraussetzung aber auch mit einer Zugangsberechtigung, die von den zuständigen staatlichen Stellen als gleichwertig anerkannt wurde.

Weitere Voraussetzung

Weitere Voraussetzung ist ein Vorpraktikum (mind. 3 Monate) in einem heilpädagogischen bzw. heilpädagogisch relevanten Praxisfeld. Das Vorpraktikum gilt als erbracht, wenn Sie die Fachhochschulreife einer Fachoberschule für Gesundheit und Soziales erworben haben. Sofern das Praktikum zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht oder nicht vollständig absolviert ist, legen Sie bitte eine Vorabbescheinigung vor. Die Erfüllung ist bis zum Semesterbeginn (jeweils 1. September) möglich.

Eine Praxisstelle muss nicht nachgewiesen werden. Bei Zulassung erteilt die katho den Studierenden Zugriff auf den Pool kooperierender Praxiseinrichtungen. 

 

Die katho bietet auch Bewerber_innen ohne Fach-/Hochschulreife die Möglichkeit, sich um einen Studienplatz zu bewerben, wenn sie eine berufliche Bildung gemäß Berufsbildungshochschul-Zugangsverordnung durchlaufen haben. Hierfür bedarf es einer mindestens dreijährigen beruflichen Tätigkeit nach Abschluss einer mindestens zweijährigen Ausbildung. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Studiengangskoordinator_innen der jeweiligen Standorte (siehe unten).

Hier erzählen zwei katho-Studentinnen, warum sie sich für den Weg zum Studium nach der Ausbildung entschieden haben und was die katho so besonders macht.

 

Der Bewerbungszeitraum geht vom 1. Dezember bis zum 31. März. 

Sie bewerben sich online an der katho, indem Sie sich registrieren und Ihre Unterlagen im Bewerbungsportal hochladen. Nähere Informationen finden Sie in dem Informationsblatt zur Studienplatzbewerbung des Studiengangs. 

Eine Zusage erfolgt zeitnah, sodass Sie sich auf Grundlage eines Beratungsangebots (Matchingverfahren) seitens der Hochschule anschließend bei künftigen kooperierenden Praxisstellen bewerben können. Im Rahmen der bestehenden Kooperationen zwischen Hochschule und Praxis werden qualitative Standards garantiert. Zugleich steht Ihnen ein breites Spektrum an Einrichtungen aus verschiedenen Handlungsfeldern zur Verfügung. 

 

Hochschulzugangsberechtigung

Neben den genannten Zulassungsvoraussetzungen prüft die Hochschule bei internationalen Studienbewerber_innen, ob die Gleichwertigkeit der im Ausland erworbenen Hochschulzugangsberechtigung anerkannt werden kann. Ob Sie die entsprechenden Voraussetzungen für ein Studium in Deutschland erfüllen, können Sie über die Zulassungsdatenbank des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) vorab selbst überprüfen.

Sprachkenntnisse

Bei der Studienplatzbewerbung müssen Sie anhand eines der folgenden Zertifikate ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen: Test Deutsch als Fremdsprache (TestDaF), Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH-Prüfung) oder durch den Prüfungsteil Deutsch der Feststellungsprüfung. Erforderliches Sprachniveau: C1.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Studierendensekretariat des Standortes oder an das International Office. Weitere Informationen finden Sie auch im Themenbereich „Internationales Studium".

 

Die katho erhebt keine Studiengebühren!

Semesterbeitrag

Wie an allen Hochschulen in NRW ist ein Semesterbeitrag halbjährlich zu zahlen. Dieser wird jedes Semester neu festgesetzt und enthält den Sozialbeitrag für das örtliche Studierendenwerk, einen Beitrag für den AStA (allgemeiner Studierendenausschuss) und ein vergünstigtes Deutschlandticket für den ÖPNV.

Vergütung der Praxistage

Die Tätigkeit bei den kooperierenden Praxispartner_innen wird je nach Tarifvertrag vergütet. Weitere Informationen erhalten Sie mit der Zusage zum Studium.

BAFÖG

Auch Dual-Studierende können zusätzlich BAFÖG beantragen. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auf unserer Website und auf bafög.de.

 

Standort und Kontakte

Jung und grün – so präsentiert sich die lebendige Studentenstadt Münster. Und mittendrin liegt die katho. Der Fachbereich Sozialwesen ermöglicht eine intensive Begleitung während des Studiums. 

Dass das Studieren an der katho in Münster Spaß macht, liegt nicht zuletzt am einladenden Campus. Dieser und die Angebote der katho bieten beste Voraussetzungen zum Lernen, Netzwerken und für eine gemeinsame Freizeit. Nachhaltigkeit hat in allen Bereichen der Hochschule eine hohe Bedeutung.

Studiengangsleitung

Prof. Dr. Ursula Böing

Professorin

Münster, Sozialwesen

Patrick Kakuschki

Studiengangskoordination und Beratung von Studieninteressierten

Patrick Kakuschki

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Münster, Sozialwesen

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