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Inklusive Kinder- und Jugendhilfe sozialräumlich gestalten

Standort Münster

Entwicklungsräume ermöglichen und erweitern – unabhängig von individuellen und sozialen Bedingungen – das ist die Leitorientierung einer Inklusion unterstützenden Kinder- und Jugendhilfe. Ihr Ziel ist es, die lebensweltlichen Perspektiven von Kindern, Jugendlichen und Familien in ihrer Vielfalt zum Ausgangspunkt für Angebote zur Begleitung, Beratung, Bildung und Erziehung „aus einer Hand“ zu machen. In diesem Sinne verfolgt eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe in der Planung und Umsetzung ihrer Hilfen eine enge Orientierung an der UN-Behindertenrechtskonvention und den UN-Kinderrechten. Mit der Einführung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes im Jahr 2021 wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht, um Rechtssicherheit für die seit vielen Jahren geforderte „Große Lösung“ in der Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen und einen Beitrag zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes zu leisten.

Nun steht umfangreiche Entwicklungsarbeit an: Die Leitidee Inklusion muss konkretisiert und für verschiedene Handlungskontexte durchdacht und weiterentwickelt werden, denn Inklusion bedeutet mehr als die Integration junger Menschen mit Behinderung als neue Adressat_innengruppe in die Kinder- und Jugendhilfe. Vielmehr ist es erforderlich, bestehende Konzepte gänzlich zu überdenken, strukturelle Rahmenbedingungen neu zu justieren, interprofessionelle Netzwerke neu zu formen und Planungsverfahren unterschiedlicher Ressorts aufeinander zuzuführen. Der Kommune kommt als ein zentraler Ort gelebter Inklusion und Gemeinschaft hierbei eine besondere Bedeutung zu, was zugleich weiterentwickelte Ideen und Konzepte sozialräumlichen Arbeitens erfordert.

Die Diskussion und Verständigung über wichtige fachliche und juristische Fragen zur Umsetzung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe in Kooperation mit angrenzenden Hilfesystemen erfolgen derzeit auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Mitten in diesem Prozess möchten wir Ihnen zentrale Kompetenzen vermitteln, damit Sie die fachlichen Entwicklungen zielorientiert und fachlich versiert mit vorantreiben können.  

 

Weitere Informationen

Die allgemeinen Infos zum Bewerbungsverfahren, Zugangsvoraussetzungen etc. finden Sie auf der Hauptseite.

Der Studiengang verfolgt folgende Ziele:

  • Kennenlernen aktueller und perspektivischer Gestaltungsmöglichkeiten von Inklusion in Sozialräumen, um gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen.
  • Verstehen und Einordnen der Reichweite von sozialräumlich ausgerichteten Inklusionsprozessen.
  • Vermittlung spezifischer Kompetenzen, die zur Gestaltung inklusiver Sozialräume notwendig sind, um gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen.
  • Bearbeitung konkreter Fragestellungen im Kontext von Forschung und Entwicklung.
  • Mitwirkung an der Entwicklung, Umsetzung und Reflexion innovativer Lösungen.
  • Qualifizierung zur fachlichen Begleitung entsprechender Praxisentwicklungen sowie zur Realisierung von Forschungsvorhaben im Feld.
     

Hierzu gehören folgende Studieninhalte:

  • Verständigung über lebensweltliche Perspektiven von Kindern, Jugendlichen und Familien in der postmodernen Gesellschaft
  • kritische Auseinandersetzung mit dem Status Quo der Kinder- und Jugendhilfe; kritische Selbstvergewisserung hinsichtlich ihres Auftrags  
  • kritische Auseinandersetzung mit Theorien und Konzepten von Inklusion und Teilhabe, Diversität und Sozialraum(-orientierung); Entwicklung einer eigenen professionellen Haltung zu diesen Leitideen
  • Identifizierung und Diskussion zentraler Entwicklungsprozesse einer Inklusion unterstützenden Kinder- und Jugendhilfe (z.B. inklusiver Kinderschutz, Einführung von Verfahrenslots_innen, Entwicklung einer inklusiven Hilfeplanung)
  • Vermittlung rechtlicher und sozialpolitischer Rahmenbedingungen   
  • Vermittlung von ausgewählten Handlungsansätzen (z.B. Sozialraumorientierung und Netzwerkmanagement, Partizipation als Bildungs- und Befähigungsprozess; Grundkompetenzen zum forscherischen und fachlich-konzeptionellen Arbeiten)
  • Entwicklung innovativer Lösungen zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen einer Inklusion unterstützenden Kinder- und Jugendhilfe zu spezifischen Fragestellungen (z.B. Nutzung des digitalen Raums zur Beteiligung von Adressat_innen an der Entwicklung neuer Hilfeformen) über einjährige Forschungs- und Entwicklungsprojekte
  • Aneignung von Kompetenzen zur fachlichen Unterstützung und Begleitung entsprechender Prozesse (z.B. Aufbau von sozialräumlichen, interdisziplinären Netzwerken zur Erarbeitung von Lösungsstrategien; Einführung neuer Funktionen wie die der Verfahrenslots_innen)

Der Studiengang Soziale Arbeit (M.A.) mit dem Schwerpunkt „Inklusive Kinder- und Jugendhilfe sozialräumlich gestalten“ wird jährlich zum Wintersemester angeboten. Studienbeginn ist im September. Das Studium umfasst vier Präsenzsemester. Es handelt sich um einen konsekutiven Studiengang in Vollzeit.

Die Präsenzphasen des Studiums sind in der Regel über zwei bzw. drei Werktage verteilt. Zudem wird in kleineren Anteilen digital gelehrt, um die zeitliche Flexibilität für das Studium zu erhöhen. Um Raum für besondere Lehrformate zu eröffnen, finden einige wenige Seminare auch im Block an Wochenenden und in ausgewiesenen Blockwochen statt.

Das Studium umfasst acht Module (hier geht es zur Modulstrukturtabelle). Im Zentrum des Studiums steht die einjährige Durchführung des Lehrforschungs- oder Entwicklungsprojektes in Kooperation mit einem_r Praxispartner_in aus der Region. Die abschließende Master-Thesis kann auf ein bestehendes Forschungs- oder Entwicklungsprojekt aufbauen. Möglich ist auch eine thematisch frei gewählte wissenschaftliche Ausarbeitung im Themenspektrum des Studiengangs.

Einige Seminare des Studiums der Sozialen Arbeit (M.A.) und der Heilpädagogik (M.A.) am Standort Münster finden in Anbetracht des gemeinsamen inhaltlichen Schwerpunktes „Inklusion“ interdisziplinär statt. Dadurch besteht bereits im Studium die Möglichkeit, interprofessionelles Arbeiten kennenzulernen und einzuüben.

Der Masterstudiengang ist forschungs- und entwicklungsorientiert. In Kooperation mit Partner_innen aus Forschung und Praxis lernen Sie, komplexe Fragestellungen zu erforschen und innovative Methoden und Lösungsansätze für Praxisfelder mit zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Darüber hinaus wird mit den Forschungs- und Entwicklungsprojekten die Disziplin und Profession Sozialer Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe weiterentwickelt. In den vergangenen Jahren konnten Studierende der katho wertvolle Erkenntnisse für unterschiedliche Handlungsfelder der Sozialen Arbeit generieren, die zur kritischen Reflexion von Theorie und Praxis anregten und Einfluss auf konkrete Weiterentwicklungen nahmen.

Zudem werden externe Forscher_innen und Praxisvertreter_innen zu unterschiedlichen Themengebieten in die Lehre eingebunden, um den Theorie-Praxis-Transfer in diesem hoch dynamischen Entwicklungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe voranzutreiben.

Das Masterstudium bereitet Sie auf komplexe Tätigkeiten und Leitungsfunktionen in der Sozialen Arbeit vor und eröffnet Ihnen den Zugang zum höheren Dienst. Mit dem Masterabschluss erlangen Sie die Berechtigung zu promovieren. Dazu bieten Ihnen die Erfahrungen aus den Forschungs- und Entwicklungsprojekten eine gute Grundlage.

Der Schwerpunkt „Inklusive Kinder- und Jugendhilfe sozialräumlich gestalten“ qualifiziert Sie für komplexe und aktuelle Entwicklungsthemen der Kinder- und Jugendhilfe und befähigt Sie für die Begleitung, Beratung und Durchführung von entsprechenden Praxis- und Forschungsvorhaben.

Kontakt und Beratung

Prof. Dr. Eva Christina Stuckstätte

Leitung

Prof. Dr. Eva Christina Stuckstätte

Professorin

Münster, Sozialwesen

Carolin Feß

Studiengangskoordination und Beratung von Studieninteressierten

Carolin Feß

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Münster, Sozialwesen

Weitere Schwerpunkte des Studiengangs

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