Digitalisierung
Die Themen „Digitalisierung“, „Digitalität“ und „digitale Transformation“ sind fester Bestandteil einer intensiven gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Laufende technische Innovationen und die Verbreitung von Informationstechnik im Alltag und Berufsleben führen zu sozialen, kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen. Deren Folgen betreffen die meisten Arbeits- und Lebensbereiche, wodurch sich die hohe Relevanz der Thematik begründet.
Die Vielschichtigkeit des Digitalen
Im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen sowie in kirchlichen Einrichtungen und Gemeinden sind eine Vielzahl digitaler Dienste etabliert: In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen findet die Dokumentation und Abrechnung der Leistungen digital statt, im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe gehören das Smartphone, soziale Netzwerke und damit einhergehende Thematiken zum Alltag, Kirchengemeinden streamen Gottesdienste und Andachten ins Netz oder präsentieren Angebote auf YouTube. Forschende kooperieren weltweit, Erkenntnisse werden in Sekundenschnelle auf dem ganzen Globus geteilt, die Hochschullehre hat sich in Cvid19-Zeiten ins „Netz verlagert“ und ist ohne digitale Infrastruktur kaum mehr durchführbar. In jedem Beispiel bildet die Nutzung von Informationstechnik und Software eine Gemeinsamkeit, die Auswirkungen hingegen sind vollkommen unterschiedlich. An den Beispielen zeigt sich die Vielschichtigkeit des Themenkomplexes, der unter den oben genannten Schlagwörtern diskutiert wird. Diese Vielschichtigkeit macht eine differenzierte Betrachtung dieser Themenfelder erforderlich.
Der Diskussionsprozess an der katho
Die Auswirkungen von „Digitalisierung“, „Digitalität“ oder „digitalen Transformation“ auf die Hochschule insgesamt und auf ihre Fachbereiche Gesundheits- und Sozialwesen sowie Theologie werden an der katho seit einigen Jahren diskutiert. Zentrale Ergebnisse der Diskussionen sowie Handlungsempfehlungen wurden in einer Digitalisierungsstrategie zusammengefasst und am 29. April 2019 im Senat beschlossen. Die Erprobung, Auswertung und kontinuierliche Verbesserung von digitalen Angeboten in den Bereichen Forschung und Transfer, Lehre und Verwaltung bilden eine zentrale Säule der Strategie. Dazu werden viele kleine Maßnahmen und Projekte finanziell, personell und ideell unterstützt, erfolgreiche Vorhaben werden langfristig aufgestellt. Die strategische Ausrichtung der Hochschule erfolgt durch die Hochschulleitung.
Die Digitalisierungsstrategie
Für die Bereiche Studium und Lehre, Forschung und Transfer, Verwaltungs- und Servicebereiche werden folgende Schwerpunkte gesetzt:
Die katho versteht sich als Präsenzhochschule mit einer führenden Rolle im Bereich digitaler Lehrangebote. Während die Präsenzlehre Vorteile durch persönliche und direkte Begegnungen bietet, ermöglichen digitale Lehrangebote zeit- und ortsunabhängiges Lernen, eine flexible Wiederholung von Lerninhalten und Einübung von Kompetenzen, Studierende können vernetzt lernen und zusammenarbeiten. Im Fokus steht die ausgewogene Kombination von Präsenz- und digitalen Lehrangeboten, um die Vorteile beider Lehrformen zu nutzen. Die Digitalisierung der Hochschullehre wird an der katho unter dem Stichwort „Blended Learning“ diskutiert und bearbeitet. Interessierten Lehrenden steht ein spezialisierter Kreis von Mitarbeitenden zur Verfügung, die Kompetenzen in den Bereichen Informations-, Kommunikations- und Medientechnik und in der Hochschuldidaktik mitbringen.
Weitere Informationen, Projekte, Ergebnisse und Beispiele finden Sie unter Blended Learning
Forschung, Lehre und Transfer sind an der katho eng miteinander vernetzt. Digitale Angebote werden für eine bessere Vernetzung und für Praxiskooperationen auf nationaler und internationaler Ebene genutzt, die Bedarfe der Praxispartner_innen werden aufgenommen, die Lehr- und Serviceangebote entsprechend abgestimmt. Die katho fördert eine offene Wissenskultur und bringt ihr Wissen in die gesellschaftliche Diskussion ein. Internationale Projekte, in denen die digitale und präsente Zusammenarbeit von Forschenden und Studierenden aus unterschiedlichen Nationen forciert wird, werden gefördert. Die katho leistet durch ihre Diversität und gelebte Interdisziplinarität einen besonderen Beitrag, um auftretende Phänomene der Digitalisierung zu erforschen und zu beschreiben. Die Reflexion von ethischen Fragestellungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, bilden einen Schwerpunkt. Im Kontext von Forschung wird zwischen Forschung zur Digitalisierung und Unterstützung der Forschung durch Digitalisierung unterschieden, wodurch Forschungsmethoden tangiert werden.
Die katho hat sich zum Ziel gesetzt, digitale Verfahren zur Durchführung der zentralen Prozessabläufe zu implementieren. Das umfasst ein webbasiertes Campus-Management (HIS) und ein zentrales Campusportal für Studierende, Lehrende und Beschäftigte (ILIAS). Ziel ist es, relevante Informationen in wenigen, übersichtlich gestalteten Portalen zu bündeln. Alle Informationen sollen barrierefrei und responsiv aufbereitet und medienbruchfrei zwischen den Portalen ausgetauscht werden. Dadurch sollen Verwaltungs- und Serviceleistungen einfach und schnell erbracht werden. Durch die Erweiterung der Infrastruktur werden Raumkonzepte erprobt, in denen analoge und digitale Lehr-, Lern- und Arbeitsweisen kombiniert werden können.
Datenschutz und Informationssicherheit haben in allen Bereichen einen herausragenden Stellenwert und stehen insbesondere bei der strategischen Planung und Auswahl von digitalen Lösungen im Fokus. Grundlage sind das Kirchliche Datenschutzgesetz und ein Informationssicherheitsmanagement nach DIN-ISO 27001.
ANSPRECHPERSONEN
Prof. Dr. Martin Klein
Professor
Münster
Elmar Wiedemeyer
Dezernent für Informationstechnik, Kommunikations- und Mediendienste / Leiter Dez. IV - CIO Campus-IT
Paderborn, Dezernat IV - Information und Kommunikation
Christian Thiel
Stv. Dezernent für Informationstechnik, Kommunikations- und Mediendienste / CISO
Paderborn, Dezernat IV - Information und Kommunikation