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Transfer – Zusammenarbeit von Hochschule und Gesellschaft

Eine zentrale Aufgabe der katho ist neben ihrer Funktion als Lehr- und Forschungseinrichtung die Umsetzung und Etablierung der so genannten Third Mission. Das übergeordnete Ziel ist hierbei, durch bidirektionalen, wissenschaftsbasierten Transfer zwischen Hochschule und Gesellschaft einen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen im Bereich des Sozialen, der Gesundheit und des kirchlichen Handelns zu leisten. Die Auseinandersetzung mit Wertekonflikten, die sich im Sozial- und Gesundheitswesen sowie in der Gesellschaft zeigen, erfordert eine inter- und transdisziplinäre Auseinandersetzung mit sozialethisch relevanten Fragestellungen. Auf Basis der christlich geprägten Werteorientierung der katho werden Fragen der Teilhabe, Beteiligung und Inklusion von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Chancen bearbeitet und in Transferaktivitäten umgesetzt. Der Transfer zielt auf die Ermöglichung gleichberechtigter Zugangschancen zu Lebensqualität, Wohlbefinden und Bildung sowie gleichberechtigter Teilhabe an Gesellschaft ab.

Gemeinsam mit der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvL) hat die katho das Transfernetzwerk Soziale Innovation (s_inn) initiiert – im Rahmen der Bund-Länder-Förderlinie „Innovative Hochschule“ (2018-2022). Die Transferagentur wird seit 2023 weitergeführt und initiiert, koordiniert und realisiert weiterhin themen- und standortübergreifend Transfermaßnahmen.

 

Dimensionen des Transfers

Im Transfer spielt die Wissenschaftskommunikation eine wichtige Rolle: Primäre Aufgabe der Wissenschaftskommunikation ist der Wissenstransfer wichtiger Aspekte der Forschung, Lehre und Weiterbildung der katho. Dieser Wissenstransfer erfolgt durch verschiedene digitale und analoge Kommunikationskanäle wie der Podcast s_innzeit und der katho-Cast. Die Kernaufgabe der Wissenschaftskommunikation besteht darin, Forschungsthemen verstärkt in den gesellschaftlichen Diskurs einzubinden und über wissenschaftliche Prozesse und Erkenntnisse zu informieren und kommunizieren. Eine wichtige Aufgabe der Wissenschaftskommunikation ist hierbei, sich von einem einseitigen – unidirektionalen – Verständnis von Wissenstransfer abzugrenzen und Möglichkeiten eines Dialogs zu schaffen. Was bei der Transferagentur als Spezifikum und Herausforderung hinzukommt, ist der Anspruch, aufgrund der Themen und Ziele auch gesellschaftliche Akteure zu adressieren und direkt einzubeziehen, die in der Wissenschaftskommunikation häufiger unberücksichtigt bleiben.

 

Die Rolle von Transfer und Wissenschaftskommunikation wird in vielen Ausschreibungen für Forschungsprojekte immer prominenter benannt. Dabei wird der Transfer als ein begleitender Prozess verstanden, der in Forschungsprojekten eine paritätische Rolle einnimmt. Durch die Zusammenarbeit mit der Transferagentur werden die Antragsstellenden diesbezüglich unterstützt und die vorhandenen Transferstrukturen und Formate weiterentwickelt und verfestigt. Hierbei werden folgende Themen besonders berücksichtigt: Barrierefreiheit, Partizipationsmöglichkeiten, Reduzierung von Exklusionsrisiken, Zielgruppen-und Adressat_innenorientierung, Wechselseitigkeit (Bidirektionalität) und Nachhaltigkeit des Transfers. Gemeinsam mit den Antragstellenden und den Abteilungen der katho wird an dieser Stelle der Transfer vor, während und nach den Forschungsprojekten konzipiert und professionell umgesetzt.

 

Ein weiterer wichtiger Baustein im Transfer ist die Vernetzung und Zusammenarbeit der katho mit anderen Hochschulen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesen, den Bistümern und zivilgesellschaftlichen Vertreter_innen. Die katho ist Teil der Hochschulkooperation TARR – Transferallianz Rheinisches Revier und bringt hier die Themenbereiche Soziales und Gesundheit und die Kontakte zu den (kirchlichen) Wohlfahrtsverbänden ein. Hieraus resultiert auch eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn Rhein-Sieg, die in gemeinsamen Projekten eine technische Perspektive einbringt. Des Weiteren bringen die katho sowie auch die Transferagentur ihre Expertisen in das Netzwerk für nachhaltige Bildung sowie das Netzwerk MehrWert Sozial! ein und tragen so maßgeblich dazu bei, dass Partizipation ein fester Bestandteil bei strukturellem Wandel wird. Durch die gute Netzwerkarbeit kann sich die katho somit standortübergreifend und themenspezifisch in vielfältige Projekte einbringen.

 

Durch die zügig voranschreitende Digitalisierung bieten sich im Transfer zusätzliche Chancen und Möglichkeiten. Das Thema Digitalisierung in der sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen spielt eine immer zentralere Rolle. Durch das Nutzen verschiedener digitaler Kanäle und Transferformate kann die Reichweite des Transfers der katho deutlich erhöht werden. In enger Zusammenarbeit mit allen Abteilungen der Hochschule kann hierdurch neben einer guten regionalen Vernetzung auch ein überregionaler und NRW-übergreifender Transfer stattfinden.

 

Barrierefreiheit spielt im Transfer eine zunehmend wichtige Rolle: Veranstaltungsformate sollen zielgruppengerecht, adressat_innenorientiert und möglichst barrierefrei zugänglich gemacht werden. Um Barrieren im Transfer so stark wie möglich zu reduzieren, werden verschiedene Mittel und Methoden eingesetzt, u.a. Übersetzungen in Leichte Sprache (siehe auf www.s-inn.net und auf www.katho-nrw.de), Untertitelung, Audiodeskription und die Erstellung von Erklärvideos. Ziel ist es, allen interessierten Menschen den Zugang zu Wissenschaft und Bildung zu ermöglichen.

Hierfür wurde zusätzlich das Handbuch „Barrierefreie Veranstaltungen in der Hochschule“ erstellt, das sich als Ziel setzt, die Aspekte, die für die barrierefreie Ausrichtung einer öffentlichen Veranstaltung im Hochschulkontext nötig sind, umzusetzen. Die Handreichung ist in Zusammenarbeit mit dem Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn, den dazugehörigen Innovation-Labs Münster und Bochum, dem Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) der Evangelischen Hochschule Bochum (EvH) und dem Institut für Teilhabeforschung der katho entstanden.

Zum Handbuch

 

Der Transfer findet anhand verschiedener Veranstaltungen und Transferformate statt, in denen aktuelle Fragen oder Bedarfe aus der Hochschule, Praxis und Zivilgesellschaft aufgegriffen werden. Zu diesen zählen sowohl eher klassische Fachtage als auch partizipativere Formate wie Entwicklungswerkstätten oder Transferforen. Hier spielt die Transferagentur eine zentrale Rolle: Die Transferagentur identifiziert an den vier katho-Standorten Themen für den Transfer und konzipiert dafür passende Veranstaltungen. Neben den Veranstaltungen findet im wechselseitigen Austausch mit den Anfragenden der inner- und außerhochschulen Umwelt ebenso die inhaltliche Konzeption, Vernetzung mit Referent_innen und Entwicklung auch digitaler Formate statt. Durch die zahlreichen Veranstaltungen wird der wissenschaftsbasierte Wissenstransfer zwischen Hochschule, Praxis und Zivilgesellschaft gewährleistet.

Zu den Veranstaltungen

 

 

ANSPRECHPERSON

Prof. Dr. Michael Isfort

Prorektor für Forschung und Transfer

Köln, Gesundheitswesen

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